Der Kindergarten Schulstraße soll eine Erweiterung bekommen. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Jettingen will Kinderbetreuungseinrichtungen ausbauen / Burkhardt: "Leistbar und realistisch"

Zwei laufen noch, zwei weitere sind bereits in Planung: Der Ausbau von Jettinger Betreuungseinrichtungen sorgte am Dienstagabend für reichlich Diskussionsstoff im Gemeinderat.

Jettingen. Für die Kindergärten Heubergring und in der Breite werden derzeit Räumlichkeiten für insgesamt vier neue Gruppen geschaffen. Noch während der laufenden Baumaßnahmen fasst die Gemeinde schon das nächste Ziel ins Auge: einen Ausbau der kirchlichen Einrichtungen Maria-Haarer sowie Schulstraße.

Vertreter der Gemeindeverwaltung, der Kindergärten sowie deren kirchlichen Trägerschaften waren an der von Bauingenieur Dieter Brösamle durchgeführten Planung beteiligt. Der Kindergarten Schulstraße soll an der Westseite einen Anbau mit einem neuen, ebenerdig erreichbaren Bewegungs- und Mehrzweckraum mit etwa 70 Quadratmetern erhalten. Außerdem wird ein neuer Flur einen eigenen Zugang von allen Gruppenräumen aus ermöglichen. Eine neue altersgemischte Gruppe soll im bisherigen Bewegungsraum im Obergeschoss Platz finden. Dieser wird zuvor entsprechend umgebaut.

Für die Maria-Haarer-Einrichtung sind zwei Anbauten geplant: ein Personalraum an der Westseite sowie ein Gruppenraum für eine altersgemischte Gruppe mit etwa 80 Quadratmetern an der Südseite. Im Rahmen dieser Maßnahmen entfallen zwei Parkplätze, für welche an der Ostseite Ersatz geschaffen wird. Der wegfallende Geräteraum soll durch eine Unterkellerung des neuen Raumes ersetzt werden. Die Kosten für alle Maßnahmen schätzte Brösamle auf rund 280 000 Euro je Kindergarten. Diese Summe wird die Gemeinde schultern. Geplant ist, beim Landessanierungsprogramm und dem Fördermittelprogramm zur Neuanschaffung von Kleinkindbetreuungsplätzen für jeden Kindergarten rund 100 000 Euro an Fördermitteln zu beantragen. An beiden Kindergärten bleibe trotz der Anbauten eine relativ große Außenfläche vorhanden, mit größeren Einschränkungen des laufenden Betriebs sei kaum zu rechnen, führte Brösamle weiter aus.

Aus den Reihen der Versammelten wurden Bedenken laut. Die Kosten seien hoch, der Bedarf an Betreuungsplätzen steigend. Ein größerer Anbau könnte vielleicht sinnvoller, wenn nicht sogar verhältnismäßig günstiger sein, so die Überlegungen.

Dieter Brösamle verneinte in Sachen Preis: Die vorgeschlagene Planung sei wirtschaftlich, und bei einem größeren Vorhaben werde das Projekt eher teurer als günstiger, da beispielsweise beim Kindergarten Schulstraße dann neue Kanalanschlüsse notwendig würden.

Was den geschätzten Bedarf an Betreuungsplätzen angeht, ergriff Hauptamtsleiter Jochen Hasenburger das Wort. Die 24 Jettinger Gruppen reichen nicht aus, da war er sicher. Immerhin gebe es bei drei Kindergärten zurzeit Wartelisten. Eine konkrete Planung sei jedoch schwierig. "Ich weiß nicht, was in zehn Jahren ist. Und für die zu erwartenden Flüchtlingskinderzahlen lege ich die Hand nicht ins Feuer", gab er zu bedenken. Dennoch glaube er, dass die derzeitigen Baumaßnahmen bedarfsgerecht geplant sind.

Bürgermeister Hans Michael Burkhardt bezeichnete die geplanten Anbauten als "leistbar und realistisch". Man sei mit dieser Vorausplanung schon sehr früh dran. "Wir sind wirklich eher mutig, das muss reichen", betonte er. Sollte der Bedarf weiter steigen, müsse eher eine neue Einrichtung geschaffen als an die bestehenden weiter angebaut werden.

Bevor die Versammlung einstimmig der Planung zustimmte und beschloss, Dieter Brösamle mit der Umsetzung zu betrauen, flammte noch eine Diskussion zum Thema Personal auf. Detaillierte Fragen zu Themen wie Verfügbarkeit von Fachkräften aus dem Betreuungssektor, Besetzung der Stellen und Vertragslaufzeit erörterte das Gremium ausführlich.