Schon seit einiger Zeit kursieren in Jettingen Gerüchte, dass im ehemaligen Baumarkt beim Real Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Überlegungen dazu gibt es. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Jettingen hat Gebäude erworben / Momentan keine Entscheidung

Von Uwe Priestersbach

Jettingen. Das Flüchtlingsthema nimmt auch in Jettingen an Brisanz zu. Wie bereits berichtet, stimmte der Gemeinderat dem Bau eines Mehrfamilienhaus für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen zu. Der eine oder andere Rat hob seine Hand eher zähneknirschend, zwei verweigerten die Zustimmung ganz.

Zuvor in der Bürgerfragestunde ging es ebenfalls um die Unterbringung von Flüchtlingen. So sprach ein Bürger mit Blick auf die gemeindeeigenen Wohnungen von "Riesenproblemen" – unter anderem auch beim Schneeräumen oder der Mülltrennung. Er wollte zudem wissen, wer für Schäden in den betreffenden Wohnungen aufkomme. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Hans-Michael Burkhardt darauf hin, dass Schäden in den gemeindeeigenen Wohnungen bei allen Personenkreisen vorkommen, nicht nur bei den Flüchtlingen. Doch dafür würden für gemeindeeigenen Wohnungen Kautionen verlangt. Allerdings räumte der Bürgermeister ein: "Es ist schwierig, einem nackten Mann in die Tasche zu langen". So bleibe die Gemeinde immer wieder auf einem Teil der Kosten sitzen.

Ein anderer Bürger erkundigte sich, was an dem Gerücht dran sei, dass im früheren Oberjettinger Baumarkt beim Real Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Wie der Rathauschef dazu erläuterte, hat die Gemeinde den ehemaligen Baumarkt erworben, ebenso ein weiteres Gebäude in der Lehlestraße. Momentan leben in Jettingen 37 Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringung, und die Gemeinde habe noch 20 weitere Plätze in der Hinterhand. Wenn aber, wie erwartet, in diesem Jahr noch 50 weitere Flüchtlinge aufgenommen werden sollen, müsse die Gemeinde eventuell prüfen, inwieweit sich diese Gebäude für die Unterbringung eigne. "Wir reißen im Moment nicht ab und warten erst mal ab, was auf uns zukommt", sagte Burkhardt. Zwar habe man den Baumarkt bereits unter die Lupe genommen, aber noch sei es offen, ob eine Unterbringung baulich möglich sei. "Momentan gibt es dazu keine Entscheidung."