Von Jettinger Seite spricht nichts dagegen, die Steinbrecheranlage im Gewann Herrenäcker zu erweitern. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch beim Böblinger Landratsamt. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat: Einstimmiges Votum für Erweiterung

Jettingen. Der Gemeinderat bezieht Stellung, alle Mitglieder sind sich einig: Von Jettinger Seite spricht nichts dagegen, die Steinbrecheranlage im Gewann Herrenäcker zu erweitern. Die soll dadurch leistungsfähiger werden.

In Unterjettingen, nahe dem Wald in Richtung Mötzingen, liegt die Steinbrecheranlage der Firma Strohäker. Dort werden Steine und gebrauchte Baustoffe zerkleinert, wieder aufbereitet und für eine erneute Verarbeitung recycelt. Nun soll die Anlage erweitert werden, was sich weniger auf die Fläche als auf die umgesetzte Menge an Materialien bezieht. Kurzum: mehr Leistung soll her. Der Antrag hierzu liegt derzeit beim Böblinger Landratsamt, das unter anderem die Gemeinde Jettingen um Stellungnahme zu diesem Vorhaben gebeten hat.

Im Wesentlichen sollen die maximalen Lagermengen auf dem Gelände der Anlage fast verdoppelt werden, die maximale jährliche Durchsatzrate sogar mehr als verdoppelt.

Schwierige Standortsuche wegen Lärms

An den Arbeitszeiten wird sich dadurch nichts ändern. Es bleibt bei 25 Brechtagen im Jahr und Betriebszeiten von 7 bis 17 Uhr. Der Mehrumsatz kommt nur durch das Mehr an Leistung der neuen Brechanlage zustande. Und die ist – in Dezibel ausgedrückt – mehr als ein Drittel leiser. Ein nicht zu verachtender Vorteil, gestaltete sich die bisherige Standortsuche doch vorwiegend deswegen schwierig, weil eine Brechanlage recht viel Lärm und dadurch Anwohnerbeschwerden mit sich bringt, wie die stellvertretende Hauptamtsleiterin Anna-Lisa Kellner in Erinnerung rief. "Es ist richtig schwierig, hierfür einen vernünftigen Platz zu finden", betonte auch Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Der Lärm liege nunmal in der Natur der Sache. Nichtsdestotrotz sei eine solche Anlage eine absolut sinnvolle Maßnahme, fügte er hinzu.

Beschwerden wegen des Lärms gebe es mit dem abgelegenen Standort im Gewann Herrenäcker nicht. Dafür fänden die betroffenen Jagdpächter die Steinbrecheranlage nicht gerade toll, so Kellner. Gemeinderat Hans-Martin Haag forderte, "da ein bisschen was zu tun" und einen Nachlass auf die Pacht zu gewähren. Diesen gibt es bereits in Höhe von 200 Euro pro Jahr.

Geplant sei, so Burkhardt, diese Summe auf 400 Euro zu erhöhen, sobald die Erweiterung genehmigt ist. Finanziert wird der Jagdpachtausgleich durch die Firma Strohäker als Anlagenbetreiber. Ein weiterer Vorteil im Herrenäcker ist die kurze Distanz zur Kreisstraße, wie Burkhardt hervorhob. Mit der Anlagenerweiterung wird nämlich auch deutlich mehr Lastverkehr einhergehen. Die Zahl der Anlieferungen wird sich von 700 auf 1 250 im Jahr erhöhen, die Abholungen steigen von 400 auf 715.

Die Entscheidung des Gremiums fiel einstimmig und positiv aus: Der Erweiterung wird zugestimmt. Die endgültige Entscheidung hierüber obliegt aber dem Landratsamt.