Schließt voraussichtlich Ende Oktober dieses Jahres: der "extra Bau und Hobby"-Markt in Oberjettingen. Foto: Fritsch

"Extra Bau und Hobby"-Markt in Oberjettingen ist von Praktiker-Insolvenz betroffen. 26 Mitarbeiter bangen.

Jettingen - Es steht nicht Praktiker drauf, doch genau das ist drin. Deshalb ist der "extra Bau und Hobby"-Markt in Oberjettingen auch von der Insolvenz des Praktiker-Konzerns betroffen. Mit Konsequenz für Mitarbeiter und Kunden: Der Markt soll geschlossen werden.Der genaue Zeitpunkt der Schließung war den Mitarbeitern in Oberjettingen gestern noch nicht bekannt, das drohende Aus jedoch schon. "Es wird einen Abverkauf geben und dann die Schließung des Marktes", teilte Marktleiter Dieter Hähnlein auf Anfrage mit. Betroffen davon seien 26 Mitarbeiter. Ihre Aussicht auf eine Weiterbeschäftigung sind nach Meinung von Hähnleins nicht wirklich groß.

Aus der Presseabteilung der Praktiker-Konzernzentrale in Hamburg kommt da eine etwas positivere Formulierung. Der Insolvenzverwalter verzichte bislang bewusst auf betriebsbedingte Kündigungen, sagt Pressesprecher Harald Günter. Dahinter stehe die Hoffnung, dass die Mitarbeiter weiter in dem Markt beschäftigt werden könnten. Dann allerdings nicht als Teil der Praktiker-Familie, zu der neben den extra-Märkten auch die Filialen von Max Bahr gehören.

Sprich, es wird geschaut, ob sich ein Investor für die Oberjettinger Filiale findet. Diese ist übriges eine von drei der zuletzt 14 "extra Bau und Hobby"-Märkten, die auf der Streichliste stehen. Die anderen zwei liegen in Kuppenheim sowie im ostdeutschen Mittweida. Insgesamt stehen im Konzern 51 Märkte vor dem Aus.

Ein festes Datum für die Schließung in Jettingen gibt es noch nicht. Laut Günter soll aber bereits diesen Freitag mit dem Abverkauf begonnen werden. Das weitere Vorgehen hänge dann von dessen Verlauf ab. Ein möglicher Schließungstermin könne der 31. Oktober sein.

Die Erfolge der drei Praktiker-Sparten extra, Max Bahr und Praktiker unterscheiden sich offenbar deutlich. Nach Angaben der Praktiker-Konzernzentrale sind vor allem die Max-Bahr-Märkte erfolgreich. Deshalb ist man laut Pressesprecher Günter zuletzt auch dabei gewesen, die Praktiker-Märkte in Max-Bahr-Märkte umzuwandeln. Dieser Prozess sei durch die Insolvenz allerdings ins Stocken geraten.

Zum Verhängnis wurde den Praktiker-Märkten offenbar genau das, für was sie vor allem aus der Werbung bekannt sind: 20 Prozent auf alles. Das, so räumt Günter ein, habe sich letztlich nicht gerechnet und den Konzern in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Auch die extra-Märkte sind hier gleichsam betroffen, weil sie eine ähnliche Ausrichtung wie die Praktiker-Märkte haben – inklusive den Rabattaktionen.

Den Mitarbeitern in Oberjettingen bleibt nun allein die Hoffnung, dass sich bis zur beabsichtigten Schließung noch ein Investor für den Markt findet.