Ein mitreißendes Konzert gaben die Jettinger Blackbirds am Wochenende in der August-Leucht-Halle. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Jahreskonzert der Blackbirds Jettingen reißt die Gäste von den Sitzen / Auch Solisten brillieren

Von Jacqueline Geisel

Die Beatles, die Beach Boys, George Gershwin, Billy Joel, Carlos Santana, ABBA und Pharrell Williams auf einer Bühne, an einem Abend. Unmöglich? Nicht bei den Blackbirds.

Jettingen. "Sing a Song", das Jahreskonzert der Jettinger Blackbirds, ist 16 Jahre alt geworden und zu dieser Party waren einige Stargäste geladen. Auf der Bühne der August-Leucht-Halle gaben sich vergangenen Samstag und Sonntag bekannte Größen der Pop- und Gospelszene die Klinke in die Hand – in Form von über 60 geübten Hobbysängern mit kräftigen Stimmen und Rhythmus im Blut.

Über deren Köpfen erstrahlte der "Rhythm of life" in Gestalt von Leuchtbuchstaben. Ein offenes Konzertmotto, das den Sängerinnen und Sängern mit ihrer Blackbird-Band alle musikalischen Möglichkeiten offen hielt und ein entsprechend abwechslungsreiches Programm überschrieb. Das titelgebende Stück selbst stammt aus Cy Colemans Musical "Sweet Charity" und war einer der Höhepunkte an beiden Abenden.

Mit Carlos Santanas "Smooth" erwachten südländischer Rhythmus und mexikanisch-feurige Leidenschaft zum Leben. Die Ballade "Give me a reason" von Pink verursachte Gänsehaut, das fetzige "Shut up and dance" von "Walk the Moon" machte Lust auf mehr und Billy Joels Wiegenlied "Lullabye" wirkte auf das Publikum alles andere als einschläfernd.

Band glänz bei instrumentalen Einlagen

Die Musik und der Gesang allein sorgten bereits für Beifallsstürme seitens der zahlreichen Besucher. Doch die Blackbirds setzten noch einen drauf: Bei ausgewählten Stücken wie dem bekannten ABBA-Hit "Gimme! Gimme! Gimme!" und dem melancholischen Sting-Song "Fields of Gold" traten einzelne Sänger vor und rezitierten die Zeilen in deutscher Übersetzung. Dazu ertönte ein dezentes, die Stimmung untermalendes Vorspiel der Blackbird-Band mit Martin Schneider (E-Piano), Mathias Bär (Schlagzeug) und Martin Gmeiner (Trompete, Horn). Das Trio war bei allen Stücken zu hören, bei "Rhythm of Life" mit tatkräftiger Unterstützung von Margit Arndt-Leibinger am E-Piano.

So richtig kam das Können der Band aber erst bei den rein instrumentalen Einlagen zur Geltung. Zu "Happy" von Pharrell Williams, bekannt aus dem Animationsfilm "Ich, einfach unverbesserlich", fingen nicht wenige an, mit dem Oberkörper zu tanzen und den Füßen zu wippen. "Summertime" von George Gershwin brachte die Herzen der Jazz-Fans zum Höherschlagen und "The Hanging Tree", im deutschen Sprachraum besser bekannt unter dem Titel "Der Henkersbaum", erinnerte an die für Gerechtigkeit und Freiheit in den Kampf ziehenden Aufständischen aus dem dritten Teil der Filmreihe "Die Tribute von Panem". Für die Programmzusammenstellung zeichnete Chorleiter Peter Eisele verantwortlich. Als Solisten brillierten Madlen Schill, Sabine Garrido Diaz, Tabea Wagner, Joachim Keppeler, Christian Koepp sowie Jürgen Wollschläger. Zum Abschluss hieß es "Hey!" – einmal "Jude" nach Paul McCartney, einmal "Brother" nach Avicii. Das Publikum war an diesem Punkt nicht mehr zu halten. Fast geschlossen erhoben sich die Männer und Frauen, sangen die bekannten Texte mit, klatschten begeistert im Rhythmus und hüpften teils sogar auf der Stelle.