Die Freizeitmusikanten des MV Unterjettingen unterhielten die Festbesucher. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Mosthocketse: Naturschutzgruppe zieht an die August-Leucht-Halle um

Jettingen. Der Most floss literweise, Stockbrot garte über dem Lagerfeuer, die Freizeitmusikanten spielten fröhliche Lieder: Die Atmosphäre der Hettinger Mosthocketse war gemütlich und stimmungsvoll, auch wenn das Fest nicht wie geplant auf der Mosthocketse-Wiese stattfand.

Eigentlich feiert die Naturschutzgruppe dieses alljährliche Beisammensein auf der Mosthocketse-Wiese an der Talstraße. Doch bei 25 Aktiven ist das personell nicht mehr zu stemmen, wie Hocketsen-Organisator Hans-Martin Haag erklärte. Der Auf- und Abbau der Zelte, die Bewirtung – für den Verein eine zu große Herausforderung ohne zusätzliche helfende Hände. "Wir werden in Zukunft auch auf fördernde Mitglieder zurückgreifen müssen", denkt Haag.

Doch erst mal war eine andere Lösung gefunden: ein Umzug. Die Naturschutzgruppe verlegte die Hocketse einfach an die August-Leucht-Halle. Eine Lösung, die sich bei schlechtem Wetter schon mehrmals in den vergangenen 19 Jahren, die das Fest bereits stattfindet, bewährt hat. Üblich sei die Nutzung des Schulhofes bei Personalmangel jedoch nicht, so Hans-Martin Haag. Sein Dank gilt daher der Gemeinde, die dennoch die Zusage gegeben und die Naturschutzgruppe damit unterstützt habe.

Großer Beliebtheit erfreute sich die Hocketse auch fernab der Wiese: "Es ist etwas langsam angelaufen, aber am Abend hatten wir volles Haus", berichtete Haag. Auf etwa 300 schätzte er die Zahl der Besucher – und die Literzahl des ausgeschenkten Mostes. Der stammte aus Hans-Martin Haags eigenem Keller und wurde aus heimischen Äpfeln und Birnen hergestellt. Der rote Most war zusätzlich mit Brombeeren, Himbeeren, Holunder sowie schwarzen und roten Johannesbeeren verfeinert.

Den Apfelsaft hat die Naturschutzgruppe produziert – ebenfalls aus heimischem Obst von den etwa 100 Bäumen im Gemeindeeigentum, welche der Verein bewirtschaftet. Und selbst der Schnittlauch für den Griebenschmalz stammte aus den eigenen Gärten der Mitglieder Die restliche Verpflegung hatte der Verein bei örtlichen Produzenten zugekauft. Und wer sich sein Essen selbst zubereiten wollte, konnte sich mit einem Stockbrot ans Lagerfeuer setzen. Nach dem Garen konnte es nach Herzenslust gefüllt werden.

Für Unterhaltung sorgten die Freizeitmusikanten des Unterjettinger Musikvereins. Das Orchester unter Leitung von Wiebke Strienz erheiterte mit stimmungsvoller Blasmusik passend zur gemütlichen Hocketsen-Atmosphäre.