Rektor Dominic Brucker (Mitte) zusammen mit Schulamtsleiterin Agnes Huber und Bürgermeister Burkhardt. Foto: Katzmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Dominic Brucker ist neuer Rektor der Gemeinschaftsschule Jettingen / Berufsanbindung intensivieren

Von Markus Katzmaier

Jettingen. Rechtzeitig zum Start des neuen Schuljahrs mit der neuen Schulform Gemeinschaftsschule hat Jettingen nun auch einen neuen Schulleiter: Dominic Brucker (32) will nicht nur gestalten, sondern auch das Wort Gemeinschaft ganz wörtlich nehmen.

Jung, dynamisch, engagiert. Diese positiven Adjektive, dem neuen Rektor Dominic Brucker zugedacht, bringt Bürgermeister Hans Michael Burkhardt bei einer Vorstellungsrunde zusammen mit Schulamtsleiterin Angela Huber gleich im ersten Satz unter. Dicht gefolgt von seiner Freude darüber, dass es mit der Stellenbesetzung so reibungslos funktioniert habe, nachdem Vorgänger Wolfgang Siebenrock vor den Schulferien in Ruhestand verabschiedet worden war. "Es ist nicht immer einfach, Bewerber zu finden", weiß Burkhardt. Ein Start der neuen Schulform ohne Rektor an Bord wäre nicht so ideal gewesen.

Die neue Schulform Gemeinschaftschule selbst komme an, sagt Burkhardt. Mit 38 Schülern startet man in Klasse 5. Für die Werkrealschule wären es 14 gewesen.

Diese neue Schulform war auch ein Antrieb für Brucker, sich um die Rektorenstelle zu bewerben. An seiner bisherigen Bildungsstätte in Ergenzingen hatte er sich maßgeblich und durch Verkettung von Umständen schließlich mitverantwortlich in die Entwicklung des dortigen Gemeinschaftsschul-Konzepts eingebracht. Geplant habe er nie, Rektor zu werden. Vielmehr merke er immer wieder in seinem Leben, dass die Zeit reif für Entscheidungen sei.

Brucker kommt aus dem Raum Heidelberg, hat in Heidelberg studiert und sein Referendariat in Albstadt absolviert. Seit 2007 war er in Ergenzingen. Im Schwäbischen habe es ihm gefallen, also seien er und seine Frau hier geblieben. Inzwischen gehören zur jungen Familie zwei ein- und dreijährige Kinder.

Brucker bringt ein Jahr Gemeinschaftsschul-Erfahrung mit. Und auch wenn Jettingen erst startet, zeigte er sich gestern begeistert davon, wie detailliert die Planungen in Jettingen sind. Dazu gehört unter anderem eine digitale Lernplattform, die man nun einführen könne.

Brucker ist ein Befürworter der Individualisierung, zumal er auch in Ergenzingen eine Inklusionsklasse mit drei Behinderten hatte. Und dennoch müsse die Schule weiterhin eine Gemeinschaft sein. Diese will Brucker fördern. Mit dem Jugendreferat habe man hier in Jettingen einen guten Partner. "Kinder brauchen auch Zeit, um sich zu entwickeln."

Brucker will auf künftig gestalten und vorliegende Konzepte – mit allen Beteiligten – weiterentwickeln. Vorab müsse er sich aber erst mal ein halbes Jahr in die Schule reinfühlen und ein Gespür für die Gegebenheiten finden.

Bei Gestalten denkt Brucker unter anderem an die Ganztagesbetreuung, die Rhythmisierung von Bewegung und Ruhephasen für die Schüler.

Intensivieren will der neue Rektor auch die Berufsanbindung, also die Vorbereitung der Schüler auf die künftige Arbeitswelt. Ein Feld, dass durch unterschiedliche Bildungsabschlüsse komplexer wird. Allerdings gebe es ja noch keine Gemeinschaftsschulabgänger, da man erst jetzt mir Klasse 5 einsteige. In der Zwischenzeit werde man freilich die jetzigen Werkrealschüler genauso fördern, um ihnen den besten Abschluss zu ermöglichen, auch wenn die Werkrealschule in Jettingen auslaufe.

Fernab vom Schulalltag findet Brucker Entspannung als Handballtrainer in Nebringen. Der Rest der Freizeit sei mit Familie, Kinder und Hund gut gefüllt.