Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt hatte zum neunten Mal zu einem Spaziergang eingeladen, um die Bürger über aktuelle Projekte zu informieren. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Spaziergang mit Bürgermeister Hans Michael Burkhardt bekommen Einwohner Informationen aus erster Hand

Von Uwe Priestersbach

Jettingen. Zum neunten Mal fand unter der Regie der Jettinger Volkshochschule ein "Spaziergang mit dem Bürgermeister" statt. Dabei erfuhren die knapp 40 Teilnehmer aus erster Hand, was derzeit in Jettingen in Sachen Gemeinschaftsschule, Rathaus, Kleinkindbetreuung, Marktplatz und Baugebiet "Amsel" ansteht.

Wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt einleitend anmerkte, "sind das derzeit die Top-Five in Jettingen, die Themen, die uns in den nächsten Jahren bewegen".

Erste Station bildete die Gemeinschaftsschule, wobei der Rathauschef zunächst den neuen Schulleiter Dominic Brucker vorstellte. "Wir sind froh, dass die Nachbesetzung nahtlos erfolgte, zumal dies nicht der Normalfall ist", betonte Burkhardt. Als ersten Erfolg für den Schulstandort Jettingen bezeichnete er den Umstand, dass 38 Fünftklässler die Gemeinschaftsschule besuchen. Im vergangenen Jahr als Werkrealschule waren es nur 16. Und so ist der Bürgermeister überzeugt von einer Chance für den Schulstandort Jettingen zwischen Herrenberg und Nagold, zumal es in den beiden Großen Kreisstädten keine Gemeinschaftsschule gibt.

Allerdings müsse die Gemeinde für die neue Schulart auch kräftig Geld in die Hand nehmen. So wird derzeit der naturwissenschaftliche Raum für 250 000 Euro erneuert.

Ein Bild machten sich die Teilnehmer anschließend vom Rathausumbau, der so langsam in die Zielgerade geht. "Nach 30 Jahren war es an der Zeit für eine Sanierung", erklärte der Bürgermeister. Als Herausforderung bezeichnete er den Umbau während des laufenden Betriebes. Mitte November ist die Einweihung geplant. Mit Blick auf die Riesenflächen im Gemeindezentrum seien die Baukosten von rund 500 000 Euro akzeptabel, zumal sich das Land mit 36 Prozent beteilige.

In Sachen Kleinkindbetreuung liegt die Gemeinde Jettingen zwar deutlich über dem Kreisdurchschnitt, und in allen sechs Jettinger Kindergärten wurden Kleinkindgruppen eingerichtet. Trotzdem steige die Nachfrage weiter und und die Kinderzahlen erfreulicherweise ebenso. Deshalb plant der Gemeinderat auf der Festwiese hinter dem Gemeindezentrum einen dreigruppigen Kindergartenneubau. Der soll so flexibel gebaut werden, dass in Zukunft bei wechselnden Bedürfnissen in dem Gebäude ebenso eine Tagespflege für Senioren denkbar sei. Jetzt gebe es Fördermittel für Kinderbetreuungsplätze. "Wir wollen ja etwas für Familien tun", erklärte der Rathauschef.

Weiter ging es zum Oberjettinger Marktplatz, der im kommenden Jahr neu gestaltet werden soll. Auslöser für die Maßnahme im Zuge des laufenden Sanierungsprogramms war die Fertigstellung der Umfahrung und die damit verbundene Reduzierung des Verkehrs um zwei Drittel. Geplant ist ebenfalls die Einrichtung einer Tempo-30-Zone im Marktplatzbereich, wobei der Bürgermeister mit einer Fertigstellung im Herbst 2016 rechnet.

Den Schlusspunkt des Spaziergangs setzte das geplante Baugebiet "Amsel" südlich der Nagolder Straße in Oberjettingen, wobei der Bürgermeister unterstrich: "Das ist das letzte Baugebiet, dass wir im Flächennutzungsplan haben". So wurde in Oberjettingen das letzte Baugebiet vor zwölf Jahren fertiggestellt. Nachdem es seit Jahren keine Bauplätze mehr am Markt gibt, ist die Einwohnerzahl Oberjettingens in den vergangene zehn Jahren um gut 100 gesunken.

Diesem Trend will man jetzt mit einem rund fünf Hektar großen Baugebiet entgegenwirken, wobei hier 70 Bauplätze denkbar sind. "Wir wollen eine landschaftsverträgliche Lösung, und das ist keine überhastete Entwicklung", machte der Bürgermeister vor Ort deutlich.