Deftige Volksmusik und zahlreiche Evergreens: Der Jettinger Gesangverein präsentierte bei seinem Konzert im Bürgersaal ein buntes Programm. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher unterstützen Jettinger Gesangverein mit ihren Stimmen / Großer Andrang und heiß ersehnte Zugaben

Von Maria Kosowska-Németh

Jettingen. Zum sechsten Mal in Folge traten die Sänger des Gesangvereins Jettingen im heimischen Bürgersaal auf. Einmal im Jahr singen sie für das und mit dem Publikum. Beim jüngsten Konzert schien der Besucheransturm kein Ende zu nehmen, und die wenigen freien Plätze mussten einzeln angewiesen werden.

Die lange Chortradition in Jettingen unterstrichen beim Auftritt des aktuellen Gesangvereins die historischen Banner, auf denen noch in Original-Rechtschreibung "Gesang Verein 1880-1903 Unter Jettingen" zu lesen war. Die sorgfältig gestaltete, herbstlich florale Dekoration kündigte im flackernden Laternenlicht bereits einen Anflug der Voradventszeit an.

Auch die Anfangsworte des Liedes "Bunt sind schon die Wälder", die zugleich als Konzertmotto dienten, stimmten die Besucher ein wenig melancholisch ein – obwohl Dirigent Peter Eisele auch einige heitere Stücke aus den vorangegangenen Konzerten wie "Zum Tanze, da geht ein Mädel" oder "Als wir jüngst in Regensburg waren" ins Programm integrierte. Auf seine ausdrückliche Aufforderung sang das Publikum viele Lieder mit, und so verschaffte sich Eisele unter herzlichem Beifall einen mächtigen, willigen Zusatzchor.

Seit 40 Jahren arbeitet Eisele als Chordirigent und betreut derzeit vier Formationen gleichzeitig. Trotz seines lockeren, kameradschaftlichen Umgangs verlangt er von den Sängern ein hohes Maß an Disziplin und persönlichem Engagement. Kein Wunder, dass auch die Jettinger Choristen ihm in jeder Hinsicht gehorchten. Sie reagierten auf Hand-Anweisungen, wechselten rechtzeitig Tempo und Lautstärke und legten auch großen Wert auf die Aussprache.

In mehreren Liedern, am deutlichsten im "Zottelmarsch", wo sie Blasinstrumente parodierend imitierten, bewiesen sie, dass man als Chorist auch ohne Stimmenverdopplung der Begleitinstrumente eigenständig und souverän agieren kann.

Allerdings gehört eine ambitionierte instrumentale Ergänzung eher selten ins Bild eines derartigen Unterhaltungskonzertes. Margit Arndt-Leibinger, Lehrerin an der Öschelbronner Grundschule, am Klavier, und der Jettinger Musikpädagoge Ralf Brendle mit Akkordeon und Mundharmonika boten dieser Besonderheit die Stirn. Mit ihrer Musik hatten sie dem Chor zeitweise sogar die Schau gestohlen. Bei der Liedbegleitung eher zurückhaltend, zeigten sie sich in solistischen Beiträgen von Astor Piazzolla, Angel Villoldo und nicht zuletzt von Ralf Brendle als ein stilvolles, technisch geschicktes und gut eingespieltes Duo.

Zwei Stunden lang genoss das Publikum die deftige Volksmusik und die Evergreens von Caterina Valente, Udo Jürgens und Gilbert Becaud. Nach der heiß ersehnten Zugabe verbrachten die Gäste und der Gesangverein Jettingen den restlichen Abend im fröhlichen Beisammensein.