Einen Blickfang in der katholischen Kirche Unterjettingen bildete der Körner-Teppich von Sabina Schneider und Silvia Lumen, der unter dem Motto "Franziskus und das Loblied auf die Schöpfung" steht. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: "Nacht der offenen Kirchen" zeigt gute Zusammenarbeit / Veranstaltung soll besonders bleiben

Jettingen. Die "Nacht der offenen Kirchen" hat in Jettingen bereits eine gewisse Tradition – und sie ist ein Zeichen dafür, wie gut die Ökumene in der Gäugemeinde funktioniert. Für Christen aller Konfessionen standen nun wieder die Türen zu drei Gotteshäusern in Jettingen offen.

Vor zwölf Jahren feierte die "Nacht der offenen Kirchen" in Jettingen Premiere. Seitdem wird das Event in eher unregelmäßigen Abständen begangen. "Es soll eben etwas Besonderes bleiben", erklärt Pastoralreferentin Angela Achi von der katholischen Kirchengemeinde. Im Lutherjahr bildete natürlich das 500-jährige Reformationsjubiläum den Anlass für die "Nacht der offenen Kirchen". Achi ist überzeugt: "Dieses Jubiläum hat die Ökumene bundesweit mehr gefördert, als alles andere bisher".

In Jettingen funktioniere die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen aber schon seit vielen Jahren hervorragend, fügte die Pastoralreferentin mit Blick auf die vielen gemeinsamen Veranstaltungen der Jettinger Kirchen hinzu.

Von einem "schönen Brückenschlag" zwischen den Kirchengemeinden sprach auch Pfarrer Thomas Cornelius von der evangelischen Kirchengemeinde Oberjettingen. Und weil er "gegen alle Zersplitterungen" der christlichen Gemeinden ist, bezeichnete er die "Nacht der offenen Kirchen" als schöne Symbolik.

Zweistündiger Rundgang

Ausgangspunkt der drei Stationen umfassenden Veranstaltung war ein Ständerling im katholischen Gemeindezentrum. Anschließend brachten Pastoralreferentin Achi und Doris Mauch den Besuchern in der katholischen Kirche "St. Maria – Hilfe der Christen" in Unterjettingen die Symbole der katholischen Kirche näher.

Der Tabernakel, in dem das heilige Brot aufbewahrt wird, verglich Achi beispielsweise mit einer "Schatzkiste". An der Orgel wurde diese "Ein-Führung" von Georg Mauch begleitet. Viel Lob gab es dort aber ebenso für den Körner-Teppich von Sabina Schneider und Silvia Lumen, der in diesem Jahr unter dem Motto "Franziskus und das Loblied auf die Schöpfung" steht.

In der evangelischen Michaelskirche in Unterjettingen ging Pfarrer Michael Lang anschließend in seiner Andacht zu Erntedank gleichfalls auf den Gedenktag für den Erzengel Michael ein, dem die Kirche in Unterjettingen gewidmet ist. Den Abschluss des etwa zweistündigen Rundgangs mit Andachten und Meditationen bildete ein Taizé-Abendgebet in der evangelischen Martinskirche in Oberjettingen, das wie schon die Andacht in der Michaelskirche von Bezirkskantor Ulrich Feige an der Orgel umrahmt wurde. Der "Nacht der offenen Kirche" in Jettingen liegt ein ökumenisches Konzept zugrunde, mit dem Christen aller Konfessionen eingeladen werden, in lockerer, ungezwungener Weise gemeinsam Gottesdienst zu feiern. In ganz Deutschland finden sich regelmäßig Menschen verschiedener christlicher Konfessionen und Gruppierungen zum gemeinsamen Gebet, Singen und Gedankenaustausch zusammen.