Die Vertreter des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft und ihres Verbands, der Baufirma, der Gemeinde Jettingen sowie des Landratsamts bei der Bauabnahme, darunter Bürgermeister Hans Michael Burkhardt (Dritter von rechts), der Leiter der Flurneuordnung Tillmann Faust (Vierter von rechts) und Vorstandsvorsitzender Gotthold Sindlinger (Zweiter von rechts). Foto: Höfer Foto: Schwarzwälder-Bote

Feldeinteilung: Sieben Kilometer nicht mehr benötigte Feldwege wieder in Ackerland umgewandelt / Wegenetz ergänzt

Jettingen. In Rahmen der Flurneuordnung "Jettingen-Oberjettingen (Nordumfahrung)" wurden in diesem Herbst die letzten Baumaßnahmen abgeschlossen. Die Bauarbeiten wurden im Auftrag des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft, der Vertretung der Grundstückseigentümer in der Flurneuordnung, ausgeführt und standen unter der Aufsicht des Landratsamtes Böblingen.

Dabei wurden sieben Kilometer nicht mehr benötigte Feldwege wieder in Ackerland umgewandelt und an wenigen Stellen das Wegenetz durch neue Verbindungen ergänzt.

Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt machte sich bei der Bauabnahme ein Bild von dem neugestalteten Gebiet und äußerte sich zufrieden über das Erreichte: "Das gesamte Team hat in guter Kooperation mit der Gemeindeverwaltung hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin zuversichtlich und wünsche mir, dass die weitere Abwicklung des Flurbereinigungsverfahrens hin zu einem zügigen Abschluss genauso reibungslos weiterlaufen wird." "Es handelt sich hier um das zweite Bauprogramm in diesem Verfahren", berichtet der Leitende Ingenieur Tillmann Faust vom Amt für Vermessung und Flurneuordnung. Beim ersten Bauprogramm der Flurneuordnung im Jahr 2011 wurden unmittelbar nach Fertigstellung der Umgehungsstraße die vom Straßenbau unterbrochenen Wegeverbindungen wiederhergestellt und daher überwiegend befestigte Wege neu gebaut.

Neue Flurstücke deutlich größer als die alten

Im Sommer 2015 wurden die Grundstückseigentümer im gesamten Flurbereinigungsgebiet in den Besitz der neu gekennzeichneten Flurstücke eingewiesen. Nach der Zusammenlegung in der Flurneuordnung sind die neuen Flurstücke im Schnitt deutlich größer als die alten. Für ihre Erschließung sind deshalb deutlich weniger Wege nötig. So wurden rund sieben Kilometer Feldwege für die Bewirtschaftung der neuen Flächen überflüssig und hinderlich. "Die Rekultivierung von Wegen ist keine Aufgabe, die man unterschätzen sollte," erläutert Faust weiter. "Schließlich muss aus stark verdichteten, teilweise mit Schotter und Bauschutt verfüllten Trassenflächen wieder fruchtbares Ackerland werden." Die notwendigen Erdbewegungen waren daher zum Teil erheblich. Kosten und Aufwand für das saubere Entfernen eines Wegs seien daher mit einem Wegneubau durchaus vergleichbar.

Die Flurbereinigung Jettingen-Oberjettingen (Nordumfahrung) hat eine Fläche von insgesamt 400 Hektar und umfasst rund 1130 alte und nach der Besitzeinweisung 690 neue Flurstücke. Das Verfahren dient zur Bereitstellung der Flächen für den Bau der Nordumfahrung Oberjettingen im Rahmen eines Bebauungsplans sowie für die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hierfür. Durch Umverteilung der Eigentumsflächen soll der Landverlust auf einen größeren Kreis von Eigentümern verteilt und die durch den Straßenbau entstandenen Nachteile für die allgemeine Landeskultur (Durchschneidungsschäden, Missformen, kleine Restflurstücke) durch Agrarstrukturverbesserungen ausgeglichen werden.