Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt (vorne) sowie Schulleiter Dominic Brucker (hinten von links), Michael Groh vom Waldhaus und Schulsozialarbeiterin Katharina Fuchs unterzeichneten die Rahmenvereinbarung zur Schulsozialarbeit. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Gemeinde, Schule und Träger unterzeichnen neue Konzeption für Jettingens Schulsozialarbeit

50 Prozent mehr Schüler in den vergangenen Jahren – Die Gemeinschaftsschule Jettingen ist zweifelsohne auf Wachstumskurs. Auch was die Jugend- und Sozialarbeit angeht. Nun hat man die Kooperation mit dem Träger Waldhaus in Hildrizhausen auf eine ganz offizielle Ebene gehoben.

Jettingen. Hans Michael Burkhardt ist zufrieden mit der Gemeinschaftsschule an seinem Ort. Das kann der Bürgermeister von Jettingen auch durchaus sein. In den vergangenen Jahren hat die Schule 50 Prozent an Schülern hinzugewonnen.

Der Einzugsbereich erstreckt sich neben Jettingen auf Mötzingen, inzwischen hat man aber auch einen starken Zuwachs aus dem Raum Nagold, etwa aus den dortigen Teilorten Vollmaringen und Iselshausen. Selbst aus Ebhausen kommen Schüler nach Jettingen. Sogar Kinder aus dem Wildberger Teilort Sulz am Eck gehen in die Gemeinschaftsschule. Das hat etwa zur Folge, dass die Schule in Klasse sechs derzeit sogar dreizügig ist.

Ein Meilenstein aber kein Schlussstein

"Die Schule entwickelt sich gut und erfolgreich", freut sich der Jettinger Schultes, der aber auch weiß, dass in den vergangenen Jahren nicht nur die Schülerzahl gewachsen ist, sondern auch der Bedarf an Schulsozialarbeit.

Schon in der Vergangenheit war das Thema Jugend- und Schulsozialarbeit in Jettingen ein wichtiges. Seit 1999 arbeitet man da in Jettingen mit dem Waldhaus aus Hildrizhausen zusammen. Angesichts des weiter steigenden Bedarfs hat man sich nun dazu entschlossen, die Kooperation auf eine neue Stufe zu stellen, die Verzahnung zwischen Schulsozialarbeit und dem Jugendreferat der Gemeinde mit Jugendreferent Samuel Brenner zu intensivieren und gleichzeitig die Zuständigkeiten klarer zu regeln.

Dazu hat Bürgermeister Hans Michael Burkhardt nun gemeinsam mit Dominic Brucker, dem Leiter der Gemeinschaftsschule, Michael Groh vom Waldhaus Hildrizhausen und der Schulsozialarbeiterin Katharina Fuchs eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die der Rathauschef schon vor der Unterschrift als "Meilenstein" bezeichnete.

Ein Ergebnis dieses "Meilensteins" ist, dass Katharina Fuchs nun die personifizierte Schulsozialarbeit in Jettingen ist und in den vergangenen Tagen schon ihr neues Büro in der Schule bezogen hat, in dem auch gleich die Unterzeichnung der Vereinbarung stattfand. Dadurch sei das Angebot noch niederschwelliger, freute sich Michael Groh vom Waldhaus. Damit kann Fuchs ihr Ziel, Ansprechpartnerin nicht nur für Schüler, sondern auch für Eltern und Lehrer zu sein, noch besser erreichen als bisher.

Es habe durchaus Zeiten gegeben, in denen die Lehrer der Schule nicht ganz so überzeugt davon waren, dass man Schulsozialarbeit an der Schule selbst wirklich brauche, verriet Schulleiter Dominic Brucker. Doch das habe sich geändert. "Inzwischen sehen auch die Lehrer den Bedarf", so Brucker weiter.

Angebot ist über viele Jahre gewachsen

Inzwischen sei das Angebot von Schulsozialarbeit längst kein Makel mehr, sondern ein Qualitätsmerkmal, auf das Eltern bei der Wahl der Schule für ihr Kind achteten, stellte Michael Groh vom Waldhaus fest.

In die gleiche Kerbe hieb schließlich auch noch Bürgermeister Burkhardt, der hervorhob, dass das Angebot in Jettingen über viele Jahre organisch gewachsen und nicht von außen auf die Schule aufgepfropft worden sei. Und ein Angebot sei, das wahrlich noch nicht an einem irgendwie gearteten Endpunkt angelangt sei, sondern weiter gedeihen werde. "Deshalb ist diese Vereinbarung heute zwar ein Meilenstein", so der Rathauschef, "aber noch lange kein Schlussstein für die Schulsozialarbeit."