Probesitzen stand in dieser Woche im Jettinger Gemeinderat auf der Tagesordnung. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Gremium kann sich bei Diskussion um das Preis-Leistungsverhältnis neuer Stühle für das Rathaus nicht einigen

Von Uwe Priestersbach

Jettingen. Wer die Wahl hat, hat meist auch die Qual: Im ersten Anlauf und trotz ausgiebigem Probesitzen konnte sich der Jettinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag nicht auf Anhieb für ein neues Stuhlmodell entscheiden, mit dem der Sitzungssaal des Rathauses künftig ausgestattet werden soll.

Wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt einleitend anmerkte, laufen die Arbeiten beim Umbau des Rathauses sehr gut – jetzt müsse der Gemeinderat noch die Bestuhlung des Sitzungssaals festlegen. Vier Modelle standen dabei zur Auswahl, wobei die Preisspanne für die 25 geplanten Stühle von 5 176 Euro bis 22 776 Euro reichte.

Vonseiten der Verwaltung wurde ein so genannter Freischwinger favorisiert. Die Gesamtkosten würden sich bei diesem Modell auf 6 854 Euro belaufen. "Das ist ein hochwertiger Stuhl, und da passt das Preis-Leistungs-Verhältnis", zeigte sich der Rathauschef überzeugt. Er sprach von einem "vernünftig abgewogenen Vorschlag".

"Ich bin in alle rein gesessen und mir hat der Teuerste am besten gefallen – das ist schon der Bequemste", bekannte SPD-Rat Wilhelm Kern. Für dieses Modell sprach sich auch Hans-Martin Haag (CDU) aus, zumal es bei längeren Sitzungen wichtig sei, gut zu sitzen.

Burkhardt fällt es schwer, 22 776 Euro auszugeben

Mit den drei günstigeren Varianten konnte sich auch Birgit Seeger (FWGJB) nicht anfreunden, während die CDU-Räte Beate Heidlauff und Hans-Martin Ott sich für ein drehbares Modell aussprachen. Einzig Silke Seeger (CDU) fand den Vorschlag der Verwaltung für den Freischwinger gut und sprach von einem "ergonomischen und bequemen Stuhl".

Bürgermeister Burkhardt machte keinen Hehl daraus, dass es ihm schwer falle, für die Bestuhlung des Sitzungssaals 22 776 Euro auszugeben, zumal damit eine überplanmäßige Ausgabe verbunden wäre.

Architekt Michael Schrottwieser soll nun versuchen weitere Modelle vorzustellen, die dem Prädikat "billig und bequem" entsprechen. Allerdings glaubte der Architekt nicht, dass man ein gleichwertiges Modell preiswerter hält – denn der Stückpreis von rund 900 Euro sei für solch einen Stuhl nicht teuer.