Am Wochenende nahmen rund 200 Helfer an der Aktion teil. Zuvor waren schon 400 Schüler unterwegs. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Rund 600 Einwohner beteiligen sich an Markungsputzete in Jettingen / Häckselplatz als Müllhalde missbraucht

Von Uwe Priestersbach

Jettingen. Die Jettinger Markungsputzete vor Ostern ist seit langem eine feste Einrichtung. Aber es wird bei weitem nicht mehr so viel Unrat zutage gefördert, wie in früheren Jahren. Was jetzt in Jettingen gesammelt wurde, wird in der Böblinger Müllverbrennungsanlage entsorgt.

Zwei Tage lang dauerte die eifrige Suche nach Müll und anderem Unrat auf der gesamten Jettinger Markung. Nachdem sich am Freitag bereits rund 400 Schüler und Lehrer der Jettinger Schulen zur Fleckenputzete aufmachten, waren am Wochenende rund 200 Helfer aus den Jettinger Gruppen und Vereinen unterwegs. Schwerpunkte waren erneut die innerörtlichen Bereiche sowie die Feld- und Waldwege.

"Das Wetter war optimal und entsprechend gut war auch die Beteiligung", meinte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt mit Blick auf die große Resonanz. Positiv wertete er dabei den Umstand, dass sich die Müllmenge, die bei der Markungsputzete anfällt, in den letzten Jahren gut und gerne halbiert hat. "Das ist eine erfreuliche Tendenz, und ich habe den Eindruck, dass ein Umweltbewusstsein da ist", betonte der Rathauschef - und sieht darin auch die pädagogische Wirkung der Aktion bestätigt.

Auffällig für ihn waren in diesem Jahr etliche Bündel mit Werbeprospekten, die von den Austrägern lieber im Grünen entsorgt als zugestellt wurden. Doch auch der Jettinger Häckselplatz wird immer wieder zur wilden Entsorgung genutzt, Was Bürgermeister Burkhardt eigentlich nicht versteht, nachdem die Versorgung mit Wertstoffhöfen in Jettingen und auf dem Eisberg optimal ist.

Nach getaner Arbeit trafen sich die Helfer im Mehrzweckraum beim Rathaus, wo es Würste und Getränke für die Teilnehmer gab. Dort berichteten sie dann auch über ihre Funde, die in diesem Jahr allerdings nicht so spektakulär waren wie bei früheren Aktionen.

Mit von der Partie waren auch in diesem Jahr wieder die örtlichen Vereine. Darunter die Jettinger Narrenzunft mit 15 Helfern, und Vorstand Marcus Gluth betonte: "Das gehört sich, denn die Vereine werden ja auch von der Gemeinde unterstützt". Und wenn man sehe, was da an Müll rumliegt, sei die Aktion wirklich nötig, fügt Marcus Gluth hinzu.

Zu den etwas kurioseren Funden der Narrenzunft zählten unter anderen zwei Paar Schuhe.

Mit seinem Sohn David beteiligte sich Klaus Brösamle an der Markungsputzete. "Als Gemeinderat sehe ich mich in der Pflicht, an solchen Aktionen teilzunehmen", erklärt Klaus Brösamle. Auch er hatte den Eindruck, dass "es an manchen Stellen wirklich nötig ist" – vor allem im Umkreis der Supermärkte. "Da haben wir relativ viele leere Flaschen und Kaffeebecher gefunden", wusste Brösamle zu berichten.