Experten meinen: Wer ins Internet will, der sollte genauer hinschauen Foto: fotolia

Die mangelnden Internetkenntnisse vieler Verbraucher alarmieren Sicherheitsexperten. Weil Nutzer das Internet nicht verstehen, werden sie Opfer von Betrügern.

Stuttgart - Verbraucherschützer und Sicherheitsexperten wollen einen Internet-Führerschein. „Die Fahrschulen machen uns fit für den Straßenverkehr. Für das Internet sollten wir diese Idee übernehmen“, sagte Erich Nolte von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg den Stuttgarter Nachrichten. „Ob Verbraucher Opfer von Online-Betrügern werden oder nicht, ist oft Glückssache. Das sollten wir ändern.“ Nolte regte einen Wissenskatalog ähnlich einer Führerscheinprüfung an. „Es geht hier nicht um die Zulassung. Ziel ist der aufgeklärte Verbraucher, der die Möglichkeiten des Internets bewusst nutzen kann und sich auch der Gefahren bewusst ist.“ Das betreffe nicht nur Schüler und Senioren, sondern alle Altersgruppen.

Der Sicherheitsexperte Sebastian Schreiber unterstützt den Vorschlag. „Damit schützen sich die Verbraucher nicht nur selbst. Wer sich im Internet fahrlässig bewegt, gefährdet auch noch Dritte. Wenn zum Beispiel der eigene Rechner gekapert und für Straftaten verwendet wird.“ Der Chef des Tübinger IT-Dienstleisters SySS regte an, das Thema Internetsicherheit verpflichtend zum Schulstoff zu machen: „Mein Traum ist, dass in der gymnasialen Mittelstufe Verschlüsselung unterrichtet wird.“

Bei einer Telefonaktion unserer Zeitung klagten Verbraucher vor allem über Mails von Internetbetrügern. Demnach haben gefälschte Rechnungen von Mobilfunkern und Banken stark zugenommen, sie sind immer professioneller gestaltet. Viele Leser waren sich unsicher, wie sie mit Mails von unbekannten Absendern umgehen sollen. Experten raten dringend, diese zu löschen.

Die Stuttagrter Nachrichten informieren in einer Veranstaltung mit Sicherheitsexperten, was man gegen Internetbetrüger tun kann. Die Veranstaltung findet am 19. November, 20.15 Uhr, im Buchhaus Wittwer in Stuttgart statt.