Ein Kampfjet ist in der nordyrischen Stadt Al-Rakka abgestürzt. Den jordanischen Piloten hat die Terrormiliz IS gefangen genommen. (Symbolbild) Foto: dpa

Die internationale Koalition hat erstmals einen Kampfjet über dem von der Terrormiliz IS kontrollierten Gebiet verloren. Ob Abschuss oder technischer Defekt - der Pilot ist nun Gefangener und Geisel der IS.

Washington/Al-Rakka - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat erstmals einen Kampfjetpiloten der US-geführten Koalition in ihre Gewalt gebracht. Ein jordanisches Kampfflugzeug vom Typ F-16 sei abgestürzt und der Pilot von IS-Extremisten gefangen genommen worden, teilte das US-Zentralkommando (CENTCOM) mit. Zugleich stellten die USA aber klar, dass der Jet nicht von IS-Milizen abgeschossen worden sei. „Die Beweise besagen eindeutig, dass IS das Flugzeug nicht abgeschossen hat, wie die Terrorgruppe behauptet“, heißt es in der Erklärung.

Wie es zu dem Absturz kam, erklärte CENTCOM-Chef General Lloyd Austin in seiner Mitteilung jedoch nicht. Es ist äußerst selten, dass Austin persönlich Stellung bezieht.

Der jordanische Pilot hat den Absturz über der nordsyrischen Stadt Al-Rakka überlebt. Die Stadt ist eine Hochburg der Extremistenorganisation.

Die Familie des Piloten fleht um dessen Freilassung

Die IS-Miliz veröffentlichte im Kurzmitteilungsdienst Twitter ein Foto des Dienstausweises ihrer Geisel. Demnach handelt es sich bei dem jordanischen Piloten um einen 26-jährigen Oberleutnant. Auch Fotos der von mehreren IS-Kämpfern umringten Geisel lud die Miliz im Internet hoch. Die Familie des Piloten flehte den IS nach einem CNN-Bericht um dessen Freilassung an. Sein Bruder sagte, der 26-Jährige trage einen Koran bei sich und solle im Sinne islamischer Tradition als Gast des IS bezeichnet werden und nicht als Geisel.

Jordanien beteiligt sich außer den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Bahrain an den von den USA koordinierten Luftschlägen gegen den IS in Syrien. Die jordanischen Piloten hätten einen außergewöhnlich guten Einsatz gezeigt, heißt es in der CENTCOM-Erklärung. Die USA unterstützten die Bemühungen, den gefangen genommenen Piloten wohlbehalten zurückzuholen.