Zufrieden ist Bürgermeister Michael Kollmeier: Sein erstes Arbeitsjahr ist genau so, wie er es sich vorgestellt hat. Und mit dem Vereinshock und der Krippengruppe in Behla hat er nach eigenen Angaben bereits eine eigene Handschrift hinterlassen. Archivfoto: Jakober Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz: Michael Kollmeier seit gut einem Jahr als Bürgermeister im Amt / Routine ist noch nicht eingekehrt

Mehr als ein Jahr liegt hinter Hüfingen und dem neuen Bürgermeister Michael Kollmeier. "Es ist weit davon entfernt, dass man von Routine sprechen kann." Doch allmählich wiederholen sich die meisten Veranstaltungen. Zufrieden ist er: "Die erste Stadtratssitzung, der erste Neujahrsempfang, die ersten Gmonden. Es war schön, das in der neuen Rolle zu erleben."

Hüfingen (jak). Doch wie ist es nun mit der Arbeit im Rathaus? "Ich bin gut gestartet und es war ein müheloser Auftakt." Von Anfang an sei ihm klar gewesen, dass vor allem die erste Zeit sehr arbeitsintensiv sein werde. "Ich habe mir vorgenommen, im ersten halben Jahr möglichst viel zu sehen und mit möglichst vielen zu sprechen", blickt Kollmeier zurück. Auch wenn er durchaus zugeben muss, dass man voraussichtlich nach zwei Jahren erst alles wirklich gesehen hat. "Das Stadtbächlefest beispielsweise kenne ich erst aus Erzählungen."

Das alles hat er absolviert, nun steht der nächste Schwerpunkt an. "Neue Aspekte reinzubringen", formuliert der Bürgermeister. Dabei könne man in einigen Projekten schon seine Handschrift erkennen. Beispielsweise beim zentralen Ortsteilkindergarten, der Anfang September in Behla eröffnet wurde. Die Diskussionen darüber hatten zwar bereits unter dem ehemaligen Bürgermeister Anton Knapp stattgefunden. Doch ursprünglich sei geplant gewesen, dass in Behla zuerst mit einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten begonnen wird. "Dass jetzt mit einer Krippe gestartet wurde, war im Grundsatz meine Idee."

Ähnlich sieht es mit dem Breitbandausbau aus. "Ansätze waren schon vor meiner Zeit da." Doch mittlerweile nimmt Hüfingen im Schwarzwald-Baar-Kreis die Rolle des Musterschülers ein. So lobte Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung, den Hüfinger Gemeinderat. Zwar wären alle Kommunen des Schwarzwald-Baar-Kreises mit Feuereifer dabei, doch nur in Hüfingen sei er gefragt worden, was man noch alles zusätzlich machen könne und wie viel Geld dafür benötigt werde. Und so kommt es, dass im kommenden halben Jahr alle Stadtteile bedient werden.

In der Kernstadt läuft es dann nicht ganz so flott. Weitere Schritte sind zwar auch noch 2018 an der Reihe. Aber beispielsweise muss das Rathaus noch länger auf den Zugang zum schnellen Internet warten, jedoch nur, weil den Bürgern nicht noch mehr Baustellen zugemutet werden könnten. Schließlich gebe es ja auch noch den Ausbau der Bundesstraße 27 und die Sanierung der Schaffhauser Straße. Da könne man nicht auch noch die Hauptstraße zur Baustelle erklären, ohne den Zorn der Autofahrer und Bürger heraufzubeschwören.

Dass es aber dort, wo es möglich ist, schnell gehen muss, ist Kollmeier wichtig: "Man spürt die Ungeduld der Leute." Aber es brauche eben einen gewissen Vorlauf. "Erst wenn der Zuschuss bewilligt ist, dann kann auch gebaut werden", sagt er. Denn für den Breitbandausbau gibt es finanzielle Unterstützung aus Stuttgart, auf die der Kreis und die Kommunen natürlich nicht verzichten wollen.

Ein weiterer Punkt, der auf Kollmeiers Prioritätenliste für das erste Jahr ganz oben stand, sind die Vereine. Gezeigt hat sich das im Feierabendhock, der über die Sommermonate einen festen Bestandteil im Veranstaltungskalender eingenommen hat. "Mir ging es darum, dass die Leute miteinander ins Gespräch kommen", so Kollmeier. Die Idee zu der Veranstaltung sei ihm bei der Kulturnacht gekommen. "Die Atmosphäre auf dem Festplatz hat mir so gefallen, dass ich es schade gefunden habe, dass er nicht für mehr Veranstaltungen genutzt wird."

Mit der Veranstaltungsreihe sei es gelungen, einen friedlichen und harmonischen Abend zu etablieren. Doch nicht nur für die Besucher hat sich die Möglichkeit zum Austausch geboten, sondern auch unter den Vereinen. So haben beispielsweise die Siedler ihr Zelt auch den anderen Vereinen zur Verfügung gestellt. "Das Miteinander, das die Stadt vorgelebt hat, wurde von den Vereinen aufgegriffen", freut sich Kollmeier.