Ursula Keintzel gibt den zahlreichen Anwesenden doch Manches zum Nachdenken mit nach Hause. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Referat über "Wege zu einem selbstbestimmten Leben"

Hüfingen-Mundelfingen (ra). Zahlreich strömten die Mundelfinger Landfrauen ins Rathaus. Über 30 Frauen, auch Gäste aus Hüfingen und Döggingen, wollten den Vortrag von Ursula Keintzel, Erzieherin und Therapeutin aus Freiburg, zum Thema "Wege zu einem selbstbestimmten Leben" hören.

Vorsitzende Christine Harms-Höfler begrüßte alle Anwesenden und betonte, dass bei Vorträgen der Landfrauen immer Besucher willkommen seien. Sie hatte im Vorfeld einige Anfragen. Ursula Keintzel bezeichnete ihr Thema als typisches Landfrauenthema. Wichtig sei ihr, Denkanstöße zu geben. Die Zuhörerinnen könnten sich überlegen, ob sie etwas anders machen möchten, müssen es aber nicht. Solche Schlagsätze wie "Ich kann nichts dafür" oder "Was soll ich machen" mache sie zu einem Opfer. "Keine Zeit" bedeute: "Es ist mir nicht wichtig".

Man sollte eine Liste machen, "wie ist meine Zeit einteile, und was mir wichtig ist". Beispielsweise kommen viele zu Verabredungen gerne zu spät, einen Urlaubsflieger würden sie aber nie verpassen. Menschen entscheiden täglich neu und müssen die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen. Jeder habe sein Leben, wie es jetzt ist, frei gewählt. Man könne jederzeit andere Entscheidungen treffen, aber man müsse auch dazu stehen. "Niemand sagt uns, wie wir uns fühlen müssen", betonte Ursula Keintzel und forderte die Zuhörer auf, nicht zu versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, sondern an sich selbst zu glauben. Vieles könne man durch Offenheit und Ehrlichkeit bewegen und sich auch besser fühlen. Wichtig sei es, sich selbst toll zu finden. Viele wagen etwas nicht, weil sie Angst haben, was andere darüber denken. Man sollte so leben, wie man selbst denkt.

Immer wieder gab es bestätigendes Murmeln in der Runde, wenn die Dozentin kleine Geschichten aus ihrer eigenen Erfahrung erzählte. Wohl manch eine Zuhörerin hat sich auch in solchen Situationen befunden oder konnte sie nachempfinden.

Inwieweit die Landfrauen die Anregungen umsetzen, ist nicht abzusehen. Aber Denkanstöße gab es doch recht viele in dem umfangreichen Vortrag.