Auf dem schmalen Gehweg fühlt sich kein Fußgänger so richtig wohl. Julia Zimmermann und Andrea Schafbuch ist es nicht geheuer, wenn einer der großen Lastwagen vorbei donnert. Foto: Falke

Gefahrenpunkte auf dem Schulweg. Experten prüfen Standorte. Lösungsvorschläge sollen erarbeitet werden.

Hüfingen - Und auch die Experten sehen Handlungsbedarf in der Bräunlinger Straße. "Der schmale Gehweg, der Fußgängerüberweg und der Schwerlastverkehr sind Faktoren, warum sich Fußgänger dort nicht wohlfühlen", erklärt Manuel Weiß vom Fachbüro Planersocietät, das derzeit den Fußverkehrscheck in Hüfingen betreut.

Nach mehreren Anfragen aus der Bürgerschaft haben sich die Experten des Planungsbüros, darunter auch der Geschäftsführer Michael Frehn, noch weitere Stellen angeschaut, die aus Sicht von Eltern eher schwierig für Kinder auf dem Schul- oder Kindergartenweg passierbar sind. Darunter die beiden Zebrastreifen in der Hauptstraße, am Tor und bei Foto Mayer und eben auch die zwei stark befahrenen Straßen wie Schaffhauser und Bräunlinger Straße.

Bürger sollen ihre Vorschläge in den Prozess einbringen

"Und genau so ist der Fußverkehrscheck auch gedacht. Wir haben von Anfang kommuniziert, dass die Bürger eigene Vorschläge einbringen können, damit diese ebenfalls analysiert werden können", erklärt Bürgermeister Anton Knapp. Er selbst war es, der das Projekt zum Fußverkehrscheck aufgegriffen hat und sich auf eine Initiative des Landes beworben hat. Denn das Projekt wird vom Land vollständig finanziert. "Natürlich hätte ich dies nicht gemacht, wenn ich nicht auch an gewissen Stellen selbst Handlungsbedarf gesehen hätte", erklärt Knapp.

An manchen potenziellen Gefahrenpunkten gibt es jedoch nicht viel zu meckern

Zu den beiden Zebrastreifen kann Manuel Weiß schon im Vorfeld sagen, dass beide richtlinienkonform und nach gutem Gewissen angelegt seien. Doch er wolle nicht ausschließen, dass beim Zebrastreifen am Tor Fußgänger subjektiv das Gefühl haben, dass Fahrzeuge zu rasch angefahren kommen. "Hier müsste man letztlich die Geschwindigkeiten messen", gibt Weiß zu bedenken. Auch am Zebrastreifen bei Foto Mayer gibt es aus Weiß' Sicht nicht viel zu meckern, außer die zwei Blumenkübel, die unter Umständen die Sicht von Fußgängern oder auf Fußgänger einschränken könnten.

Die Ergebnisse, so auch von der Extra-Begehung des Büros an die von Bürgern angeregten Stellen, werden beim Abschluss-Workshop am 19. November vorgestellt. Manuel Weiß wird dann konkrete Vorschläge für die einzelnen Gefahrenstellen präsentieren, die dann wieder in einem Gremium von Eltern, Kindergartenleitung und -angestellten, Schulleiter, Lehrern, den städtischen Vertretern und dem Planungsbüro diskutiert werden. Wenn möglich, soll zu diesem Termin auch bereits die Verkehrsbehörde des Landratsamtes eingebunden werden, denn diese entscheidet letztlich darüber, welche Maßnahmen umgesetzt werden dürfen und welche nicht möglich sind – alles nach den Regeln der Straßenverkehrsordnung. Doch entschieden wird auch beim Workshop Mitte November noch lange nichts. Zunächst wird aus dieser letzten Diskussion ein Abschlussbericht des Planungsbüros erstellt, der Anfang 2016 fertig sein wird. Schließlich geht das Thema dann in den Gemeinderat und die Bürgervertreter werden dann darüber entscheiden, welche Maßnahmen angegangen werden sollen.

Das letzte Wort hat die Verkehrsbehörde

Das letzte Wort, zumindest wenn es darum geht, dass in die Straßenverkehrsordnung der Stadt eingegriffen werden muss, hat dann die Verkehrsbehörde des Landratsamtes des Schwarzwald-Baar-Kreises. Hüfingens Bürgermeister Anton Knapp kann dabei lediglich noch ein gutes Wort einlegen.

In zwei Begehungen, am 14. Oktober und am 28. Oktober, wurden die Wege zu den Kindergärten und der Schule beleuchtet. Ziel des Projekts ist es, dass die Wege für Kindergartenkinder mit ihren Eltern und für Schulkinder sicherer und attraktiver werden. Hüfingen ist eine von insgesamt 15 Städten, die für den Fußverkehrscheck vom Land ausgewählt wurden. In den Begehungen wurden bereits mehrere mögliche Maßnahmen an Ort und Stelle diskutiert, die an folgenden Terminen vorgestellt werden: Abschluss-Workshop für den Fußverkehrscheck Schule: Donnerstag, 19. November, 14.30 Uhr in der Lucian-Reich-Schule; Abschluss-Workshop Kindergärten: Donnerstag, 19. November, 18 Uhr, im Sitzungssaal im Rathaus.