CDU-Vorsitzender Peter Müller hatte zum CDU-Stammtisch Sven Hinterseh eingeladen. Franz Albert (von links) berichtete aus dem Gemeinderat. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Landrat zu Besuch in Hüfingen / Absage für Haltestation in Hausen vor Wald / Breitband genießt Priorität

Von Rainer Bombardi

Hüfingen. Die Verbesserung der Breitbandversorgung im Schwarzwald-Baar-Kreis, aber auch die geplante Tempo-30-Zone in Hüfingen oder die Bahnanbindungen waren die Themen von Landrat Sven Hinterseh bei seiner Präsentation am CDU-Stammtisch im Hotel Frank.

Der Vorsitzende des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar, dem alle Gemeinden und Städte im Kreis angehören, bezeichnete eine hohe Anschlussdichte und eine Glasfaseranbindung für alle 60 000 Haushalte im Kreis zu ermöglichen als eine Mammutaufgabe, welche der Kreis bis 2018 umgesetzt haben möchte. Der Kreis trägt dabei die Kosten für die Planung und den Bau des gemeindeübergreifenden und gemeindeverbindenden Höchstgeschwindigkeitsnetzes (Kreis-Backbone), die Gemeinden übernehmen die Verantwortung für den Bau der Ortsnetze, die Planung vergibt der Zweckverband.

Entsprechend dem Vorgehen bei den Kanalisationen übernimmt der Hauseigentümer lediglich für das Einbringen der Glasfaserkabel auf seinem Grundstück bis in sein Eigentum die direkten Kosten. "Wir tun alles dafür, um als Landkreis mit ländlicher Prägung im Wettbewerb mitzuhalten", bemerkte Hinterseh. Für den endgültigen Anschluss an das Hochgeschwindigkeitsnetz ist jeder selbst verantwortlich, rechnet Hinterseh mit tatsächlichen Anschlusskosten von bis zu 2000 Euro pro Haushalt. Eigenleistungen werden entsprechend berücksichtigt.

Wie wichtig die Möglichkeit des Anschlusses an ein Hochgeschwindigkeitsinternet ist, zeigte Hinterseh in seiner Einführung. Um wettbewerbsfähig und attraktiv zu bleiben, führe kein Weg an den Planungsausführungen der Datenautobahn vorbei, bemerkte Hinterseh mit Blick auf die sinkenden Bevölkerungszahlen, die im Kreis vor zehn Jahren den Zenit von 230 000 Einwohnern erreichten und heute in Richtung 200 000 tendieren.

Und auch in anderer Hinsicht ist ein guter Anschluss wichtig: "Wir müssen nach allen Himmelsrichtungen gut angebunden sein", führte er die Bedeutung einer Elektrifizierung der Höllentalbahn als Beispiel an. Die Optimierung der Ost-West-Verbindung zwischen Villingen über Freiburg bis nach Breisach verbindet die beiden Oberzentren VS und FR zwischen 7 und 22 Uhr im Stundentakt miteinander, verriet Hinterseh. In diesem Zusammenhang wird auch der Bahnsteig in Hüfingen auf eine Länge von 140 Metern ausgebaut. Einer Wiederbelebung der Haltestation in Hausen vor Wald erteilte Hinterseh in dieser ersten Etappe bis 2019 eine ganz klare Absage.

Fraktionssprecher Franz Albert berichtete aus dem Gemeinderat, der sich im vergangenen Jahrzehnt baulich und strukturell auf die Weiterentwicklung der Lucian-Reich- Schule zur Ganztagesschule konzentrierte. Die Sanierung und den Ausbau des alten Querbaus inklusive Erweiterung der Mensa bezeichnete er als die letzten Schritte dieser Entwicklung. In Bezug auf eine Lösung der Kindergartensituation zitierte er Bürgermeister Anton Knapp, der von eine verunglückten Gemeinderatssitzung sprach. Albert sicherte zu, in Zukunft interfraktionell alles daran zu setzen, eine langfristig gute Lösung zu erzielen, die für die Gesamtstadt, Ortsteile und die Eltern und Kinder das Optimale biete. Wenig erfreut zeigte er sich von der geplanten Geschwindigkeitsreduzierung in der Hauptstraße. Er befürchtet, dass eine Tempo-30-Zone die Autofahrer motiviert, Abkürzungen durch die Wohngebiete zu wählen.