Mundelfinger Interessengemeinschaft spricht sich gegen einen Bau beim Klär-Pumpwerk aus

Hüfingen (lim). Vor vollendete Tatsachen seien die Mun-delfinger Einwohner gestellt worden. Peter Allaut von der Interessengemeinschaft Mundelfinger Bürger kritisiert damit einen nicht-öffentlichen Beschluss des Gemeinderats Hüfingen, Obdachlose in Mundelfingen in der Nähe des Klär-Pumpwerks in einem Neubau unterzubringen.

Die Mundelfinger seien überrascht von dieser, auch emotionsauslösenden Nachricht, so Peter Allaut. Viele Mundelfinger fragten sich, wie solch ein Beschluss in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates , ohne zumindest auch nur mit den Bürgern gesprochen zu haben, gefasst werden könne. Dies gehe am Bürger vorbei.

Auch der Ortschaftsrat habe sich geschlossen und in einer schriftlichen Stellungnahme gegen dieses Vorhaben gestellt, spürt Peter Allaut Rückenwind seitens der Verwaltung. Nach einigen Tagen des Beratens hätten sich Bürger im Ort viele Gedanken gemacht, den vorgesehenen Standort besichtigt und sich eine Meinung zu dieser städtischen Vorgehensweise gebildet.

Es stelle sich die Frage "Wer sind denn eigentlich Obdachlose?" Man spreche hier im überwiegenden Teil von Einzelpersonen und Familien, die nicht mehr in der Lage seien ihre Wohnung zu halten. Den vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossenen Standort, in einem schattigen Dobel, direkt neben einem offenen Klär-Pumpwerk, umgeben von einer erheblichen Geräusch- und Geruchsbelastung, erscheine den Mundelfingern schon fast als Verstoß gegen die Menschlichkeit. Aus dieser Sicht seien diese hilfsbedürftigen Menschen auf Infrastruktur und ein naheliegendes Versorgungsnetz angewiesen.

All diese Dinge seien in dem weit von der Stadt Hüfingen entfernten Mundelfingen in keiner Weise gegeben. Selbst der die letzte derzeitige Einkaufsmöglichkeit im Dorf, schließe Ende des Jahres seine Tür. Etwa Ämter, Post, Ärzte und Nahrungsmittel seien auch nur im acht Kilometer entfernten Hüfingen zu erreichen. Und dies mit einer mehr als spärlichen Busverbindung.

Herz und Verstand eines jeden, der sich hier einen Überblick verschaffe, sage, dass dieser Standort menschenunwürdig sei. Dazu komme der gesunde Menschenverstand, der es gebiete, hilfsbedürftigen Menschen eine direkte, möglichst vollständige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

All dies sei definitiv nur in der Kernstadt Hüfingen möglich, so Peter Allaut. Dieses "sozial zumindest sehr fragwürdige Vorhaben" diene der Meinung der Interessengemeinschaft nach eher zur Abschreckung. Den Betroffenen, die in diesem Container leben sollen, werde damit nur scheinbar geholfen. Die Interessengemeinschaft rufe Bürgermeister Anton Knapp und die Gemeinderäte auf, die Entscheidung noch einmal zu überdenken, fordert Peter Allaut.