Foto: Rainer Bombardi

Keramikwoche seit 23 Jahren etabliert in der Szene. Initiatorin Ingrid Rockrohr gibt Projekt in andere organisatorische Hände.

Hüfingen - Die Initiatorin der Hüfinger Keramikwochen, Ingrid Rockrohr, sagt nach der 23. Ausgabe ihrem Kind adieu und überlässt die Keramikbühne nun ihren Nachfolgern.

Es werde schwer, diese Lücke zu füllen, waren sich alle einig. Doch in dem promovierten 52 Jahre alten Kunsthistoriker Walter H. Lokau fand sich ein Nachfolger, der auf Grund seiner Erfahrung die Erfolgstradition der Keramikwochen fortsetzt, war Bürgermeister Anton Knapp beim Gang über den Töpfermarkt überzeugt. So wie der Schultes nutzten am Wochenende ein paar tausend Besucher die Gelegenheit, über einen Markt zu schlendern, der sich auf Grund seines mediterranen Ambientes hervorragend in die Hinterstadt integriert. Wer sich einen Besuch des Hüfinger Töpfermarktes gönnte, traf auch in diesem Jahr auf eine Mischung aus Originalität, Professionalität und Leidenschaft. Hochwertige Keramikkunst wechselte sich mit wertvoller Gebrauchskeramik ab. Keramiker aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland sorgten für große Vielfalt.

In den Sonderausstellungen im Rathaus, dem Stadtmuseum und in der Festhalle gaben sich die Besucher die Klinke in die Hand. Einmal mehr übertraf der Töpfermarkt seine eigenen Ansprüche und sorgte allgemein für lobende Worte im Publikum. Kreamikliebhaber, Interessierte und Neugierige labten sich auch in den zahlreichen Straßencafés, Gastronomien und in den Bewirtungsständen von Heimatzunft, Siedlern und Bürgerwehr an den kulinarischen Genüssen.

Der Töpfermarkt ist Gesellschaftsereignis und Treffpunkt für Fachgespräche unter Kennern, und hat somit ein regionales Alleinstellungsmerkmal. "Seit Jahren besuche ich den Töpfermarkt auf Grund seines zwanglosen Ambientes", bemerkte ein Schweizer Gast. Die Hüfingerin Andrea Warth lobte den Markt, der für jeden Geschmack etwas bereit hält. Er habe sich Anregungen für seine neu eingerichtete Keramikwerkstatt geholt, freute sich ein anderer Besucher.

Edle Kunstkeramik präsentierte das Rathaus das mit Werken von Frank Schillo und Petra Bittl eine Fülle an ausgezeichneter Keramikkunst präsentierte. Am Samstagabend zog es viele der Künstler in das Gasthaus Forelle, wo die Idee Ingrid Rockrohrs von einem Keramik-event einst Formen annahm. Ein Hit war im Friseursalon Haarlekin von Margot Schwörer erneut das Haare schneiden zu Gunsten krebskranker Kinder in Freiburg. Am ersten Töpfermarkttag bringt die Aktion seit zwölf Jahren jeweils Spendenbeiträge in Höhe von mehr als 1000 Euro ein.

Die selbst gezüchteten Kürbisse von Adolf Bausch gingen an der Hauptstraße weg wie warme Semmeln. Am Samstag konnte sich Elke Menner vor einer Nachfrage kaum mehr retten. Ihr Mal- und Bastelprogramm lockte dutzende Kinder zum Märchenhaus. Die Keramiktage boten auch nach 23 Jahren genügend Raum für Innovationen.