Organisation: Mehr Personalkapazität ohne Grundbuchamt / Flüchtlingsbetreuung soll intensiviert werden

Die Stadtverwaltung von Hüfingen ist seit heute neu strukturiert. Der Anlass für eine Prüfung der Organisationsstruktur im Hüfinger Rathaus war für Bürgermeister Anton Knapp der Wegfall des Grundbuchamtes.

Hüfingen (mp). Im Jahr 2012 wurde das zentrale Grundbuchamt, das für die Landkreise Schwarzwald-Baar, Konstanz und Waldshut zuständig ist, in Betrieb genommen. Im Februar dieses Jahres war es dann auch in Hüfingen soweit und das örtliche Grundbuchamt wurde ebenfalls in die Zentrale in Villingen-Schwenningen eingegliedert. Die dadurch frei gewordene Personalkapazität musste in Hüfingen also neu vergeben werden. Und so ließ Bürgermeister Knapp in Zusammenarbeit mit der Gemeindeprüfanstalt (GPA) in Karlsruhe einen "angepasste Organisationsstruktur" erarbeiten, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.

Mitarbeiter der Gemeindeprüfungsanstalt machten sich nach Angaben der Stadtverwaltung Hüfingen bereits im Sommer 2014 daran, die Aufgaben innerhalb der Verwaltung zu analysieren und in der Folge neu zuzuordnen. Als Basis der Analyse dienten die Stellenbeschreibungen aller Mitarbeiter sowie so genannte Arbeitsplatzinterviews. Daraus resultierte eine Auflistung der verschiedenen Verwaltungsaufgaben, die in einer Aufgabendatenbank zusammengestellt wurden. Auf dieser Grundlage erfolgte dann die Verteilung der Aufgaben auf die einzelnen Sachgebiete und Bereiche von Hauptamt, Kämmerei und Bauamt.

Der Wegfall des Grundbuchamtes ist in Hüfingen sowohl quantitativ, als auch personell durch die Schaffung des Sachgebietes "Liegenschaften mit Wirtschaftsförderung" kompensiert worden. Rainer Bernhardt, bisheriger Leiter des Grundbuchamtes ist nun Sachgebietsleiter der Liegenschaften sowie stellvertretender Bauamtsleiter. Auch Sachbearbeiterin Marlies Mittner ist mit Wirkung vom 1. Dezember in das Bauamt gewechselt. Somit sind nicht nur beide Stellen des einstigen Grundbuchamtes, sondern auch die entsprechenden Mitarbeiter in das neu geschaffene Sachgebiet gewechselt. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist man überzeugt, dass durch das geschaffene zentrale Gebäudemanagement die Liegenschaften der Stadt effektiver bewirtschaftet werden können.

Das Feuerwehrwesen, das bisher bei der Kämmerei angesiedelt war, wird ab heute in das Sachgebiet der öffentlichen Sicherheit und Ordnung eingegliedert. Verschiebungen gibt es aufgrund der aktuellen Situation auch in den Bereichen Ordnungswesen und Familie, Bildung und Ordnung. Gewerbemeldungen werden ab sofort unter dem Ordnungswesen bearbeitet, um im Amt für Familie, Bildung und Soziales weitere Kapazitäten zu schaffen. Diese sollen der Flüchtlingsbetreuung zugute kommen.

Bei den neuen Aufgabenstrukturen seien mit den Ressourcen des weggefallenen Grundbuchwesens Kapazitäten für neue Aufgaben wie die Einführung des neuen Kassen- und Haushaltsrechtes, oder der gesetzlich vorgeschriebenen Freistellung des Personalrats geschaffen worden. "Die bei der Stellenbemessung ermittelten Über- und Unterkapazitäten wurden in die Ressourcenberechnung der einzelnen Ämter, Sachgebiete und Bereiche mit einbezogen", heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.