Gut funktioniert die Flüchtlingsbetreuung in Hüfingen durch den Arbeitskreis Asyl mit Doris Schafbuch. Es könnten hier noch drei weitere Asylbewerber aufgenommen werden. Doch eine gewünschte Zuteilung durch den Landkreis ist bislang nicht erfolgt.Auf dem Bild werden Fahrräder unter Anweisung von Günter Walter (rechts) repariert. In der Mitte Doris Schafbuch. Foto: Lendle

Noch Plätze frei für Asylbewerber. Trotz Aufforderung der Stadt werden keine Menschen mehr zugeteilt.

Hüfingen - Selten gab es so viele Flüchtlinge auf dem Globus wie derzeit. Groß ist daher die Flüchtlingswelle, die in Deutschland anbrandet. Wenn Asylbewerber ins Land kommen, werden sie über die Erstaufnahmelager auf die einzelnen Landkreise verteilt.

Entsprechend der Einwohnerzahlen werden die Flüchtlinge auf die Städte und Gemeinden verteilt. Einige Gemeinden wie Furtwangen oder Blumberg haben große Schwierigkeiten, passende Unterkünfte bereitzustellen. Dagegen hat Donaueschingen das Soll durch die Belegung von frei gewordenen Wohnungen nach dem Abzug der französischen Streitkräfte erst einmal mehr als erfüllt. Auch Hüfingen könnte noch Menschen aufnehmen. Es werden aber trotz Aufforderung der Stadt keine zugeteilt. Hier wünscht man sich eine bessere Kommunikation und Koordination mit dem Landratsamt.

17 Männer aus Pakistan sind derzeit im früheren und von der Stadt gemieteten »Löwen« untergebracht. 20 Personen könnten hier für eine optimale Auslastung des Gebäudes untergebracht werden. Mit drei weiteren Asylbewerbern hätte Hüfingen zudem sein aktuelles Soll bis auf zwei Personen erfüllt, aber bislang hat das Landratsamt noch nicht auf den Zuteilungswunsch aus Hüfingen reagiert. Aktuell rechnet der Kreis mit 200 Zuweisungen in diesem Jahr. Während Villingen-Schwenningen (plus 34), Mönchweiler (plus zehn), oder Bad Dürrheim (plus acht) ihr Soll mehr als erfüllt haben, müssen Städte wie Furtwangen (minus 21), Blumberg (minus 20) oder Bräunlingen (minus 16) nachlegen. Nach Berechnungen müssten erst in diesen drei und fünf weiteren Kommunen 109 Asylbewerber aufgenommen werden, bis Hüfingen wieder an der Reihe wäre. Aber bei einer kompletten Auslastung von gemieteten Immobilien, für die natürlich auch Versicherungen fällig werden, würden sich die Kosten pro Person senken. Derzeit liegen diese pro Person und Monat bei 307 Euro, die vom Landratsamt übernommen werden, wenn die Asylbewerber keiner Arbeit nachgehen sollten. Wenn einer arbeitet, muss er selbst für die Unterbringung aufkommen.

Auch wenn nun noch freie Betten zur Verfügung stehen, muss die Stadt auf Dauer ein neues Domizil für Flüchtlinge finden. Wie schwierig sich dies gestaltet, zeigte sich vergangenes Jahr, als die Stadt erfolglos nach einer Alternative für das abbruchreife Obdachlosenhaus in Behla Ausschau hielt. Letztlich reagierte man in Mundelfingen entrüstet, weil man hier zur Not Wohncontainer aufstellen will. Dieses Thema ist aber nicht brisant, weil die Stadt derzeit lediglich einen Obdachlosen im Haus in Behla unterbringen muss. Mit der Asyl- und Obdachlosenthematik befasst sich der Gemeinderat am Donnerstag, 11. Juni, 19 Uhr, im Rathaussaal.