Franziska Zeller (links) gehört zu den "Guten Geistern", die sich ehrenamtlich engagieren, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Regelmäßig besucht sie mehrere Bewohner im Altenpflegeheim, die sich sehr über die freundlichen Besuche freuen, wie hier Hanna Heift. Foto: Zeller Foto: Schwarzwälder-Bote

Engagement: Franziska Zeller besucht regelmäßig Bewohner im Hüfinger Altenpflegeheim

"Nach meinen Besuchen im Fürstlich-Fürtenbergischen Altenpflegeheim fühle ich mich zufrieden und glücklich." Das sagt Franziska Zeller nicht nur so daher, sondern aus voller Überzeugung.

Von Gabi Lendle

Hüfingen. Die 67-jährige Witwe stammt aus Niederbayern und lebt im Elternhaus ihres verstorbenen Mannes am idyllischen Sennhofplatz. Seit rund fünf Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich im Hüfinger Altenpflegeheim, wo sie verschiedene Bewohner regelmäßig besucht und von denen sie stets mit großer Freude erwartet wird.

"Seit ich allein lebe, habe ich genügend Zeit, mich für meine Mitmenschen zu engagieren", sagt Franziska Zeller, die den Heimbewohnern gern ein Stückchen ihrer Zeit schenkt. Denn Zeit und Muße zu haben für Gespräche, zum Zuhören, zum Erzählen, für Spaziergänge, zum Kaffetrinken oder einfach, um zusammen in der Sonne auf dem Bänkle zu sitzen – das ist ein wertvolles Geschenk für die alten Menschen, die hier ihren Lebensabend verbringen. Das spürt die dreifache Mutter und Oma ganz deutlich. "Ich bekomme viel zurück und das tut auch mir gut", erzählt sie und betrachtet die Menschen, die sie besucht, als Freunde: "Freundschaften soll man pflegen und erhalten, außerdem will ich von meinem Glück und meiner Zufriedenheit gern etwas weitergeben", beschreibt sie ihren inneren Antrieb.

Den Kontakt zum Altenpflegeheim hat sie durch die Freundinnen ihrer Schwiegermutter aufgebaut, die sie früher dort besuchte. Dann hat sie sich ganz offiziell für den freiwilligen Besuchsdienst angemeldet und ist regelmäßig Donnerstag- und Sonntagnachmittag im Heim unterwegs. Die Menschen, die sie besucht, durfte sie selbst aussuchen. Schließlich soll die Chemie untereinander stimmen. Fünf Personen besucht sie regelmäßig und zaubert so manches Mal eine kleine süße Überraschung aus ihrer Tasche, einfach so, um Freude zu schenken. Oder gar eine Nadel mit passendem Faden, um einen Knopf anzunähen, eine aufgegangene Naht zu flicken oder sonstige Kleinigkeiten an der Kleidung oder sonstwo in Ordnung zu bringen.

"Sie ist wie eine gute Fee, ist immer lieb und freundlich und äußerst hilfsbereit", erzählt die 87-jährige Hanna Heift, die sich wie alle anderen auf die Besuche von Franziska Zeller sehr freut. Die beiden haben sich in der Hüfinger Seniorengymnastik kennen gelernt. Seit rund vier Jahren lebt Hanna Heift im Pflegeheim und wird regelmäßig von Franziska Zeller am Donnerstag und Sonntag besucht. Mit ihr geht Franziska Zeller viel an die frische Luft in den hauseigenen Park und erzählt ihr, was so in Hüfingen passiert. "Wir reden einfach über Gott und Welt", beschreibt sie diese menschliche und daher unbezahlbare Medizin, die den Alltag der alten Menschen so aufwertet. Mit anderen unternimmt Franziska Zeller einen Besuch auf dem Friedhof, geht mal Kaffee trinken oder Eis essen, je nachdem, was möglich ist. In der Demenz-Abteilung ist sie zur Abendessenszeit anzutreffen, wenn sie einem Bewohner beim Essen behilflich ist.

Hat einer ihrer "Schützlinge" Geburtstag, ist es für Franziska Zeller eine Selbstverständlichkeit, einen Kuchen zu backen. Dann wird mit dem Geburtstagskind in einer Kaffeerunde gefeiert und auch mal mit einem Gläschen Sekt angestoßen. Bei verschiedenen Veranstaltungen des Altenpflegeheims kann man mit Franziska Zeller ebenfalls rechnen, die ihre Freunde im Heim dann begleitet und ihnen hilfreich zur Seite steht.

Privat beschäftigt sie sich am liebsten im Garten, denn Blumen, Pflanzen und Gemüse liegen ihr besonders am Herzen. Sie hilft ihrer Tochter in Wolfach den Garten auf Vordermann zu halten, erntet das Gemüse und verarbeitet es. Auch in Bräunlingen sieht man sie öfter im Garten ihrer Schwägerin werkeln. Ihr Haus am Sennhofplatz ist stets üppig mit bunten Blumen geschmückt, die sie über alles liebt. Sie unternimmt gerne Ausflüge, ist in der katholischen Frauengemeinschaft und im Seniorenkreis dabei und pflegt ein gutes Verhältnis zu ihrer Nachbarschaft.