Viele helfende Hände werden benötigt um Mosaikbilder auf den über 30 Betonsitzwürfeln zu legen. Hier helfen alle Klassenstufen der Schule. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt Schulhofgestaltung läuft an der Lucian-Reich-Schule / Zusammenarbeit mit Pädagogischer Ideenwerkstatt

Von Wilfried Strohmeier

Hüfingen. "Uns war es wichtig, dass die Schulhofgestaltung auch ein pädagogisches Konzept bekommt", umschreibt Anton Knapp das Projekt Schulhofgestaltung, das die Schüler der Lucian-Reich-Schule derzeit durchführen.

Auf dem Schulhof entstehen dabei eine Mut-Mach-Säule, ein überdimensionaler Lesesessel und Ruhezonen unter Bäumen. Ausgearbeitet wurde das gesamt Projekt zusammen mit der Pädagogischen Werkstatt Bagage aus Freiburg, beteiligt sind alle Klassenstufen von eins bis acht.

"Die Kinder sind mit Begeisterung dabei", erzählt Schulleiter Franz Dury und beschreibt die Arbeiten der vergangenen Tage. Es wird auf dem Schulhof gebohrt, gehämmert, die Betonmaschine bedient, Mosaik auf künftigen Sitzwürfeln verlegt und einiges mehr. Alle Klassen sind bei jeder Detailarbeit beteiligt. Es ist kein Wettkampf unter den Schülern, sondern soll ein Miteinander sein.

Basketballplatz am Sportplatz kommt

Die Ideenfindung für die Schulhofgestaltung begann schon vor über einem Jahr. Es wurden Ideen gesammelt und danach ausgesucht, was jetzt umgesetzt wird. Die Vorbereitung für die Betonsitzwürfel wurde genauso im Werkraum der Schule getroffen wie das Zimmern des überdimensionalen Stuhls.

Für die Sitzwürfel wurden zu Beginn der Woche Fliesen gebrochen und diese anschließend mit Wasser und Sand im Betonmischer zum Abschleifen der scharfen Kanten gefüllt. Nach einigen Runden in der Maschine war die Verletzungsgefahr an den scharfen Kanten gebannt. So können auch die Jüngsten der Schule mithelfen, die Mosaikbilder zu legen. Maßstabsgetreu wurden die Mosaikbilder nach der Auswahl mit farbigem Papier auf einen Karton geklebt, und so entstehen ganz unterschiedliche Bilder, wie beispielsweise eine Eiswaffel in verschiedenen Farben.

An einer anderen Stelle im Schulhof sind Schüler dabei, die Fundamentlöcher für den Lesestuhl zu graben, und da gibt es keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs. Alle müssen buddeln, und alle tun es gerne. Dazu gehört auch, mit der großen Bohrmaschine die Verankerungen in den Betonboden zu bohren; dafür ist an diesem Morgen eines der Mädchen zuständig.

Sie lässt sich die Bohrmaschine so einfach nicht aus der Hand nehmen.

Eine weitere Idee war eine Sonnenuhr. Diese musste von dem Begleitteam Bagage ausgerechnet und von den Kindern Anfang der Woche eingenordet werden. Da gab es die erste Hürde, denn manche Kinder legten den Kompass auf den Beton, der Eisenarmierungen enthält. Der Kompass wurde durch den Magnetismus abgelenkt und zeigte entweder gar nichts oder das Falsche an. Die Sonnenuhr selbst wird heute montiert, sie ist aus Edelstahl. Die Kinder des Projekts müssen dann den anderen Schülern später erklären, wie sie funktioniert, denn die Sonnenuhr zeigt natürlich die richtige Zeit an.

Die Kinder sind sichtlich stolz auf ihre Leistung. Jede Schicht muss zwei Stunden arbeiten, begonnen wird morgens um 8 Uhr, mittags um 16 Uhr ist Feierabend. Am Freitag soll das Projekt Schulhofgestaltung abgeschlossen sein. Nach den Sommerferien soll der Schulhof komplett fertig sein. Dann ist er von den Schülern in allen Bereichen nutzbar.

Bürgermeister Anton Knapp kennt die Pädagogische Ideenwerkstatt schon seit über 20 Jahren, man hatte damals ein erstes Projekt und arbeitet auch bei der Spielplatzkonzeption in Hüfingen zusammen. 14 Spielplätze werden in diesem Rahmen optimiert.

Unter anderem soll in diesem Jahr noch ein Basketballplatz am Sportplatz in der Adolph-Kolping-Straße für die Jugendlichen entstehen.