Kommunales: Planung rechnet mit 1,3 Millionen Euro Kosten / Stadträte diskutieren den Fahrstuhleinbau

Der Umbau der Schule in Behla zu einer Kinderbetreuungseinrichtung wird auf den Weg gebracht. Das entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Hüfingen (guy). Bernhard Streit stellte die Planungen vor. Die Schule soll um zwei Anbauten ergänzt werden: ein Gebäude, das hauptsächlich als Geräteraum für die Mehrzweckhalle dienen soll, und einen größeren Bereich, in den schließlich Speiseraum, die Verteilerküche und ein weiterer Gruppenraum integriert werden sollen.

Insgesamt sollen in der Einrichtung drei Gruppenräume entstehen, einer davon auch als Krippe mit Schlafmöglichkeit nutzbar. Der Um- und Neubau soll laut Streit rund 1,3 Millionen Euro kosten.

"Das wird eine Kindertagesstätte mit Konzept, und es werden möglichst viele Betriebsformen möglich. Damit lässt sich der Bedarf decken, der kommen wird", lobte Bernd Pantenburg vom Caritasverband das Planungskonzept. Ähnlich sah das auch Manuel Schneider, Leiter der katholischen Kindertagesstätte St. Verena in Hüfingen: "Das ist ein gelungenes und flexibles Konzept. Das brauchen wir in Zukunft."

Es kam dennoch zu einigen Diskussionen. So wird sich die Kinderbetreuungseinrichtung über drei Höhenlevel erstrecken. Ein neues Treppenhaus bietet Platz für einen Aufzug. "Ein Aufzug ist nicht erforderlich" so CDU-Fraktionssprecher Franz Albert. Auch regte er an, Form und Funktion des Geräteraum-Anbaus zu überdenken.

Wie Albert erläuterte, ginge es der CDU vor allem darum, Optionen für eine potenzielle Erweiterung offen zu halten: "Nichts ist so beständig wie die Veränderung, und 1,3 Millionen sind schon ein Wort."

Kerstin Skodell (SPD) lobte das Konzept: "Der Fahrstuhl ist kein herausgeschmissenes Geld. Dieser Bedarf besteht." Die SPD-Fraktion sehe die Planungen als ausgereift an: "Uns ist klar, Inklusion wird umgesetzt und gelebt." Ähnlich sah es auch Joachim Seidel (FW/FDP/UWV): "Ja zum Fahrstuhl. Wir sehen in der Lucian-Reich-Schule, wie wichtig das ist."

Bürgermeister Michael Kollmeier ließ abstimmen, ob ein Fahrstuhl von Anfang an in das Gebäude integriert werden oder ob das offengelassen werden solle. Mit einer Stimme Mehrheit entschied sich der Rat dafür, den Aufzug mit einzubauen. Rund eine Stunde nahm sich der Rat für die Gespräche rund um die Planungen des Umbaus Zeit. Diskussion und Reaktionen sorgten dabei auch für Unmut: "Ich habe kein Verständnis für diese Empörung. Ziel ist es doch, in Zukunft auch noch eine vierte Gruppe unterbringen zu können", sagte CDU-Stadtrat Markus Leichenauer. Die Kritik an der Diskussionsdauer konnte auch Franz Albert nicht nachvollziehen: "Wenn nicht ein Gremium wie wir eine Stunde über ein Thema diskutieren kann, das die Stadt 1,3 Millionen Euro kosten wird, wer dann? Dieses Recht nehmen wir uns."