Künstlergespräch mit Simon Menner und Peter Riedlinger im Stadtmuseum Hüfingen

Hüfingen. Noch bis zum Sonntag, 16. August, zeigt das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen Arbeiten der beiden Künstler Simon Menner und Peter Riedlinger.

Am letzten Öffnungstag der Ausstellung bietet sich um 15 Uhr noch einmal die Möglichkeit, die Künstler persönlich zu treffen und einen unmittelbaren Einblick in ihr Schaffen zu erhalten. Auf den ersten Blick dokumentarisch und distanziert anmutend halten die Fotografien des 1966 in Löffingen geborenen Peter Riedlinger flüchtige Augenblicke, Situationen und Stimmungen mit großer Sensibilität für das Subtile, Unspektakuläre fest.

Im Kontext seines seriellen Vorgehens arbeitet der Künstler das Wesen der von ihm festgehaltenen Orte heraus, wie auch in der im Hüfinger Stadtmuseum ausgestellten Werkgruppe "Palestine, Texas", die die Auseinandersetzung mit der gleichnamigen amerikanischen Kleinstadt zeigt. Palestine – das gelobte Land – trägt im Ortsnamen eine Verheißung, die nicht eingelöst wurde. In der erst 1846 gegründeten Stadt erinnert nichts mehr an die Aufbruchsstimmung der ersten Jahre. Menschenleere, zerfallene Gebäude, verrottende Fahrzeuge und scheinbar ins Nichts führende Straßen spürt der Künstler mit seiner Kamera nach, der Ästhetik und Bedeutsamkeit der Vergänglichkeit auf der Spur.

Peter Riedlinger absolvierte sein Studium der Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich bei Ulrich Görlich, sowie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Timm Rautert. Er lebt und arbeitet in Löffingen und Berlin. Der Titel "Fotografien des Unsichtbaren" überschreibt nicht nur den Ausstellungspart des 1978 in Emmendingen geborenen und in Hüfingen aufgewachsenen Simon Menner, sondern charakterisiert dessen Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen von Bild und Wahrnehmung.

In seinem Fotoprojekt "Camouflage", das neben anderen aktuellen Werkserien im Stadtmuseum zu sehen ist, präsentiert Menner zunächst fast idyllisch wirkende Landschaften, in denen sich jedoch jeweils ein Scharfschütze verbirgt, der auf die Kamera – und somit auf den Betrachter – zielt. Das Verborgene, das Wissen darum und dessen offenkundiger Einfluss thematisiert der Künstler als Teil der Realität. Simon Menner, der in Berlin lebt und arbeitet, studierte an der Universität der Künste Berlin bei Dieter Appelt und Stan Douglas, sowie an der School of the Art Institute in Chicago.