Brauchtum: Fasnet jetzt deutsches Kulturerbe / Rolf Schafbuch wird zum neuen Ehrenrat ernannt
"Uhni Narremarsch ko Fasnet machsch!" so lautet das Motto der Hüfinger Fasnet im nächsten Jahr. Dies gab Zunftmeister Thomas Schmid an der Hauptversammlung 112 Jahre nach Vereinsgründung bekannt.
Von Christina Rademacher
Hüfingen. In seinem Bericht listete er nochmals die zahlreichen Aktionen der Narrenzunft auf. Er bedankte sich bei dem zahlreichen Helfern, ohne die eine gute Fasnet nicht gelingen kann. Ein besonderen Dank galt dem Boten Ludwin Huppert, der immer zuverlässig die Vereinspost austrägt. Eigentlich wollte er kürzer treten, aber während der Versammlung äußerte der 79 jährige, dass er weiter für die Zunft tätig sei, solange er noch Laufen könne. Dieser Satz sorgte für einige Lacher.
Zunftmeister Thomas Schmid erläuterte, dass die schwäbisch-alemannische Fasnet jetzt immaterielles deutsches Kulturerbe sei. Dies verpflichte, das Kulturgut zu hegen und zu pflegen. Andererseits dürfe man von Seiten der Ämter nicht an Umzügen gehindert werden. Dies betreffe alle Umzüge der Narrenzunft Hüfingen.
In seinem Rückblick stellte er fest, dass der "Mentig Obed" nicht mehr so gut besucht werde. Fürs nächste Jahr haben sich schon die Guggenmusiken Se Barzlis aus Zurzach und die Vulkanspengler aus Merdingen angekündigt. Falls der Besucherandrang weiter nachlässt, müsse man sich etwas einfallen lassen. Die Satzungsänderung zum Thema Auflösung des Vereins wurde einstimmig beschlossen. Dies war notwendig, da ansonsten dem Verein der Verlust der Gemeinnützigkeit droht. Werner Himmel, Norbert Huppert, Stefan Laufer, Walter Schafbuch, Christoph Köhler und Thomas Schneider wurden als Narrenräte wieder gewählt. Rolf Schafbuch und Felix Schmid gaben ihre Ämter ab.
Kolpingball fälltfür die Zunft aus
Die Kosten für den Hanselverleih wurden moderat angehoben von 40 auf 50 Euro. Außerdem sollen in Zukunft Einzelteile erst ab 21 Uhr ausgegeben werden, damit es noch genug vollständige Hansel gibt. Die kommenden Umzugsabzeichen zeigen ein Bärcheappeli sowie eine Hexe. Die Appeli werden 50 und die Hexen 40 Jahre alt. Das Bild hat Eva Maier der Zunft zur Verfügung gestellt. Da die Zunft am großen Narrentreffen in Lindau teilnimmt, fällt der Kolpingball 2016 aus.
Bürgermeister Anton Knapp betonte in seinem Grußwort, dass die fünfte Jahreszeit für Hüfingen wichtig sei und er sich freue, eine so agile Zunft zu haben. "Der Fasnetkarren wird gut gezogen", bilanzierte der Bürgermeister. Wichtig sei es, Kultur zu pflegen, aber man dürfe auch einmal einfach verrückt sein.