Vor der neuen Imprägnieranlage (von links): Die Fürstenberg-THP-Geschäftsführer Jaroslav Podlaha und Andreas Heidel, Erbprinz Christian zu Fürstenberg, Bürgermeister Michael Kollmeier und FF-Generalbevollmächtigter Hans-Rüdiger Schewe. Foto: Niederberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Fürstenberg-THP präsentiert neue Imprägnieranlage / Sicherheits- und Umweltvorschriften spielen wichtige Rolle

Es liegt in der Natur vom Mischgebieten, dass sie Ärger provozieren. Wenn Wohnen und Gewerbe aufeinander treffen, ist Zoff vorprogrammiert.

Hüfingen (hon). Nun liegen das Gelände von Fürstenberg-THP und die angrenzenden Wohnhäuser in einem Mischgebiet und immer, wenn der holzverarbeitende Betrieb eine Neuerung ankündigt, schauen die Anwohner ganz genau hin – weil sie aus Erfahrung klug geworden sind. So war es auch im Fall der neuen Imprägnieranlage, die am Freitag übergeben wurde. Alle Redner betonten, wie streng das Regierungspräsidium die Neuinvestition geprüft habe und dass von ihr keine Gefahren ausgehen.

"Die Anwohner können in der Nacht ruhig schlafen", sagte Erbprinz Christian zu Fürstenberg. "Es kann kein Tropfen daneben gehen", betonte der FF-Generalbevollmächtigte Hans-Rüdiger Schewe. "Die Wanne ist so groß. Selbst wenn die gesamte Anlage ausläuft, fängt sie alles auf", unterstrich Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier, und auch Fürstenberg-THP-Geschäftsführer Andreas Heidel stellte fest: "Es werden die höchsten Sicherheits- und Umweltvorschriften eingehalten." Die strengen Sicherheitsprüfungen waren unter anderem deshalb angesagt, weil unweit des Holzverarbeitungsbetriebs wichtige Tiefbrunnen und Quellen von Hüfingen und Donaueschingen liegen.

Geschäftsführer Heidel ist sich sicher: "In einigen Jahren wird Teeröl verboten." Deshalb setzt Fürstenberg-THP auf das innovative Imprägniermittel "Sleeper Protect", das in der neuen Anlage zum Einsatz kommt. Es wird auf der Basis von Naturölen hergestellt, ist geruchsarm und frei von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Vor diesem Hintergrund, und auch das wurde mehrfach hervorgehoben, sei die 16 Meter lange Warmanlage, die Kesseltemperatur liegt bei rund 70 Grad Celsius, eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und ein Bekenntnis zum Standort Hüfingen.

Die neue Imprägnieranlage wird Hüfingen internationale Gäste bescheren. Geschäftsführer Heidel sagte, dass ihm bereits Anmeldungen von Firmen und Institutionen aus 17 Ländern vorliegen, die die Anlage im Betrieb sehen wollen – Hüfingen als Wallfahrtsort für hochmoderne Holzbearbeitung.

Das Haus Fürstenberg ist der größte private Waldeigentümer in Baden-Württemberg. Um mit dem Rohstoff Holz möglichst effektiv wirtschaften zu können, wurden 1920 die Fürstlich Fürstenbergischen Holzverarbeitungsbetriebe ins Leben gerufen. Das Fürstenhaus veräußerte im Januar 2017 das Geschäftsfeld Industrieverpackungen in Hüfingen an Industrial European Wood Products Holding. Als Eigentümer der Hüfinger Immobilie und der Fürstenberg–THP (Technische Holz-Produkte) GmbH, die den Geschäftsbereich Infrastruktur produkte Eisenbahnschwellen, Telegraphenmaste, Elektrizitätsmaste, Lärmschutzwände) betreibt, bleibt das Fürstenhaus der Holzverarbeitung bis heute verbunden. Fürstenberg Holz, beziehungsweise Fürstenberg-THP, beschäftigt 42 Mitarbeiter in Hüfingen und in Neumarkt in Deutschland und in Sobeslav in der Tschechischen Republik.