Die Bezirkslehrfahrt führte gestern zu Landwirten im Raum Hüfingen. So auch zu Gebhard Welte (links) der seine Investitionen in den vergangenen Jahren vorstellte. Foto: Filipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Bezirkslehrfahrt des Vereins Landwirtschaftlicher Fachbildung im Raum Hüfingen

Hüfingen (ff). Der Milchpreis deckt immer weniger die Produktionskosten der Landwirte, die sich nach neuen Einnahmequellen umsehen müssen. So auch gestern auf der Bezirkslehrfahrt des Vereins Landwirtschaftlicher Fachbildung im Raum Hüfingen.

Denn obwohl der Milchpreis im vergangenen Jahr angezogen hat, ist die Ertragslage für die Milchbauern derzeit nicht allzu rosig. Grund sind vor allem die steigenden Energiekosten, die den Mehrerlös aufzehren und selbst durch innovative Technologien wie die eines Melkroboters nicht wettgemacht werden können. Auftakt war bei der Familie Ferdinand Bäurer in Mundelfingen auf ihrem Aussiedlerhof. Dort wurden Möglichkeiten aufgezeigt, für einen kostengünstigen Anbau an den Milchviehstall. Ziel: Die Aufwertung des Altstalles und Erweiterung der Milchviehhaltung sowie des Melkstands. Danach besuchte die Gruppe Familie Gebhard Welte, die ihr Jungvieh in den Außenbereich auslagerte und den Anbindestall innerorts zum Boxenlaufstall umbaute. Gebhard Welte präsentierte dabei auch die Investitionen der vergangenen Jahre in Photovoltaiklanlagen, die mit 262 Kilowatt peak für ihn ein zweites Standbein sind.

Letzte Station war schließlich die Familie Christoph Riegger in Hausen vor Wald, die im Milchviehstall bereits den zweiten Melkroboter installiert hat, um effizient zu arbeiten.

Ein weiteres Thema, das die Bauern bewegt ist, dass das Milchquoten-System der EU 2015 ausläuft. Dann kann theoretisch jeder Bauer so viel Milch produzieren, wie er möchte. Natürlich auch im EU-Ausland. Ein Preiseinbruch wird befürchtet. Bange Frage also auch unter den Erzeugern, ob sich lediglich nur Großbetriebe auf Dauer halten werden. Bauernverband und BDM fordern deshalb bereits im Vorfeld die Politik auf, hier gegenzusteuern und den Molkereien nicht zu viel Marktmacht einzuräumen. Nach Ansicht von Walter Maier, Geschäftsführer des Fördervereins sowie Leiter des Landwirtschaftsamtes Donaueschingen, sei es bislang noch für eine klare Einschätzung und Prognosen zur Entwicklung zu früh. Hier müsse man abwarten, ob die Änderung der Milchquoten zu massiven Veränderungen führt. Auch könnten die Bauern derzeit noch auf Exporte und gute Marktchancen etwa in China bauen.