Um sich auf das Abenteuer Mathematik einzulassen, so Bäurer, solte ausreichend Durchhaltevermögen besitzen und den Willen, sich jahrelang an einem Problem festbeißen zu können. Auch müsse die Frustrationsschwelle hoch sein, um über Rückschläge und spontane Änderungen besser hinwegzukommen. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Patrick Bäurer promoviert mit dem bestmöglichen Abschluss

Von Rainer Bombardi

Hüfingen-Behla. Einen Traum erfüllte sich Patrick Bäurer, der nach lern- und arbeitsintensiven Jahren mit dem Titel Magna cum laude zum Doktor der Mathematik promovierte. Ein Erfolg, der bislang nur wenigen Behlaer Bürgern gelang und in seiner Art im Ort bislang wohl einzigartig ist.

Patrick Bäurer promovierte auf dem Gebiet "Stochastische Modellierung und Wahrscheinlichkeitstheorie" und spricht in Bezug auf seine Doktorarbeit von einem Thema, das einen engen Bezug zur Realität herstellt. Aha, denken da wohl einige. Doch wenn Bäurer in spielerisch erscheinender Leichtigkeit davon erzählt, wie sehr in die Mathematik seit seiner Schulzeit fasziniert, macht er Appetit auf mehr. Er berichtet von seiner Zeit zwischen dem Abitur am Fürstenberggymnasium im Jahr 2005 und seinem Doktortitel, als wäre sie wie im Flug vergangen.

Angefangen habe in Freiburg alles mit einem Lehramtsstudium in Mathematik und Physik, das er mit Diplom beendete. Im Nebenfach studierte der heute 29 Jahre junge Mathematiker Volkswirtschaftslehre, was ihm einen ersten Job bei einem Versicherungskonzern einbrachte. Doch Bäurer gab sich mit dem Erreichten noch nicht zufrieden und entschied sich, zu promovieren. In Kürze tritt er nun einen Job als Risikomanager in einer Großbank bei Stuttgart an. "Dort bin ich einer von zahlreichen Mitarbeitern, die das Risiko von Vorgängen auf dem Finanzsektor statistisch definieren und einschätzen", freut sich Bäurer auf seine neue Herausforderung.

Im Arbeitsleben seien Mathematiker allgemein als Problemlöser gefordert, die durch ihre Fähigkeit, abstrakt zu denken, eine riesige Bandbreite vom Bereich der Sozialwissenschaften bis in das Gebiet von Natur und Technik bearbeiten können, skizziert Bäurer, weshalb ihn der Beruf des Mathematikers derart faszinierte. Freilich liegt ein Auslöser für die Begeisterung für die Mathematik in seiner parallel zur Ausbildung aufgebauten Karriere als Musiker. Schon im Altertum erkannten die Menschen die enge Verbindung zwischen Musik und Mathematik. Dabei war Pythagoras einer der ersten der es auf den Punkt brachte und Töne durch Zahlen und Klänge durch Zahlenverhältnisse beschrieb.

Jedenfalls begann Patrick Bäurer seine Musikerkarriere als Klarinettist im Musikverein Behla und erlangte das Goldene Leistungsabzeichen des Blasmusikverbandes mit Bravour. Er bildete sich zum Dirigenten weiter und übernahm während mehrerer Jahre die Jugendkapelle und die aktiven Musiker seines Heimatvereins. Bis heute spielt Patrick Bäurer in diversen Formationen wie den Baaremer Luusbubä oder der Porsche-Musik aktiv mit und hält so nach eigenen Worten die Verbindung zu seiner Heimat. Zudem nimmt er, wann immer möglich, an den wöchentlichen Freitagsproben und aktiv an Auftritten seines Heimatvereins teil. Zudem spielt Bäurer seit seiner Kindheit in der Kirche Orgel, was den Kontakt zur Heimat weiter stärkt.