Eva von Lintig erzählt vom ehemaligen Schlacht- und Waschhaus: Ihr Hifinger Gschecht(li) handelt von einer gewitzten Idee von Max Gilly. Foto: Bürgerstiftung Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerstiftung-Projekt: Hüfinger erinnern sich / Nächste Präsentation im Herbst

Eine Ehrenbürgerin ist mit dabei: Eva von Lintig beteiligt sich am Bürgerstiftung-Projekt Hifinger Gschecht(li) und erzählt aus ihren Erinnerungen über das ehemalige Wasch- und Schlachthaus, das 1985 abgerissen wurde.

Hüfingen (jak). Auch der ehemalige Bürgermeister Max Gilly, der nach dem Krieg für die hungernden Hüfinger sorgen musste, und beschlagnahmte Kühe spielen eine Rolle in der Geschichte. Mit einem Tierarzt heckte Gilly einen Plan aus, damit die Hüfinger die Kuh selbst schlachten konnten und sie nicht abgeben mussten.

Doch nicht nur die Geschichte von Eva von Lintig ist neu auf der Internetseite der Bürgerstiftung zu finden. Drei weitere neue Geschichten gibt es für die Fans des Projektes. So erzählt Peter Heinemann vom Streithammel, Kuno Fritschi vom Hallenbad und Hermann Kern vom Iis (Eis). "Nach und nach hat das Projekt immer mehr Eigendynamik entwickelt", sagt Martin Böhm, der gemeinsam mit Reinhard Philipp die Idee für die Hifinger Gschecht(li) hatte. Immer wieder werden die Beiden angesprochen und bekommen Tipps, wer auch noch von seinen Erinnerungen erzählen könnte. Weitere Teilnehmer oder auch Ideen, wen die Bürgerstiftung noch interviewen soll, sind aber jederzeit willkommen.

In einem nächsten Schritt sollen die Hifinger Gschecht(li) als DVD mit Begleitheft herausgebracht werden. Allerdings muss das Projekt noch komplett finanziert werden. "Wir setzen bei der Bürgerstiftung Projekte nur um, wenn auch eine Gegenfinanzierung steht", erklärt Böhm. Denn der Grundgedanke der Bürgerstiftung ist es, gemeinnützige Projekte in Hüfingen in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, Altenhilfe, Sport und Gesundheitswesen, Umwelt und Naturschutz, Kunst, Kultur und Denkmalschutz zu entwickeln und zu fördern. Das erfolgt zum einen aus den Zinsen, die das Stiftungskapital abwirft, sowie aus Spenden, zum anderen aus Projekten, durch die Bürgerstiftung Einnahmen generiert.

Crowdfunding lautet das Zauberwort

Und aus diesem Grund soll das Projekt auch nicht von der Bürgerstiftung finanziert werden, sondern über die Aktion "Crowdfunding – der Weg zum Ziel", die die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau anlässlich ihres Geburtstages ins Leben gerufen hat. Jeder kann einen Betrag spenden, um so das Projekt zu unterstützen. Als kleines Dankeschön der Bürgerstiftung erhalten diejenigen dann einen Euro Rabatt auf die DVD mit den Hifinger Gschecht(li). Das Geld kann über die Crowdfundingen-Aktion beigesteuert werden, aber auch bei den Mitgliedern der Bürgerstiftung abgegeben werden.

Auch eine DVD ist bereits in Arbeit

Neben der Realisierung der DVD arbeiten Martin Böhm und Reinhard Philipp schon an der nächsten Veranstaltung. Die ersten vier Geschichten waren zum Start des Projektes im Stadtmuseum präsentiert worden.

Die Aktion kam gut an, und so wurden die Beiden häufig gefragt, ob man so einen Abend nicht wiederholen könnte. Im Herbst soll es eine Neuauflage geben, bei der wieder Hifinger Gschecht(li) erzählt werden – dieses Mal werden auch einige Zeitzeugen ihre Erinnerungen live wiedergeben.