Austausch mit dem Abgeordneten: Joachim Seidel (von links), Bundestagsabgeordneter Marcel Kling, Bürgermeister Michael Kollmeier und Adolf Baumann. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Neuer FDP-Bundestagsabgeordneter hört im Hüfinger Rathaus, wo der Schuh drückt

Besuch im Rathaus. Ein Gast aus Berlin sitzt im Besprechungszimmer mit Bürgermeister Michael Kollmeier, dessen Stellvertreter Adolf Baumann und dem Stadtrat Joachim Seidel.

Hüfingen (guy). Der neue FDP-Bundestagsabgeordnete Marcel Klinge ist nach Hüfingen gekommen, um sich die Belange des Rathauschefs anzuhören. Kollmeier hat einige Punkte, die er in der Bundeshauptstadt angesprochen haben möchte.

"Eine große Aufgabe für die Gemeinden sind notwendige Flächen, die gebraucht werden, um sich weiterentwickeln zu können", sagt Kollmeier. Dabei sei auch schon ein interkommunales Gewerbegebiet mit benachbarten Gemeinden angedacht.

Milan durchkreuzt Ausweisung von Entwicklungsflächen

"Es hat hier allerdings sehr viele Milane", erläutert der Bürgermeister. Für die Erschließung und Bebauung weiterer Flächen ein Problem: Der Raubvogel ist geschützt. Kollmeier plädiert dafür, dass Städte, in denen eine bestimmte Art häufig vorkommt, dennoch Gebiete ausweisen können: "Wir haben viele Standorte, wo es so ist. Mit dieser Problematik steht Hüfingen jedoch nicht allein da. Es gibt noch andere Städte, die davon betroffen sind." Klinge verspricht, das Anliegen an entsprechende Fachpolitiker weiterzugeben.

In Hüfingen ist man froh über den neuen Abgeordneten. Er kenne von seiner Tätigkeit im Kreistag und dem Gemeinderat der Stadt Villingen-Schwenningen die Abläufe im kommunalen Bereich. "Vor allem, dass die Zusammenarbeit hier über die Parteigrenzen hinausgeht. Wir schätzen es, dass jemand da Erfahrung hat", so Kollmeier. Adolf Baumann betont: "Wir wünschen uns, dass die Verzahnung mit der Kommunalpolitik immer beibehalten wird." Ein Problem, das für Klinge wichtig ist, ist der Breitbandausbau in der Region. Manche Ortschaften seien weit davon entfernt, einen Glasfaseranschluss zu erhalten. "Das ist nicht akzeptabel. Es gehört für mich zur Grundversorgung dazu", so Klinge. Weitere Themen waren die lokale Energiewende sowie die Integration der Flüchtlinge. Hier erhofft sich die Stadt, vom Bund in finanzieller Hinsicht nicht alleine gelassen zu werden. "Wir haben 50 Personen erfolgreich untergebracht. Integration funktioniert jedoch langjährig. Wir sind sehr dankbar, einen engagierten Flüchtlingshelferkreis zu haben", so Kollmeier. Gemeinsam mit der Stadt Blumberg plane man jetzt, einen Integrationsmanager herzubekommen.

"Politik ist ja bekanntlich das Bohren dicker Bretter. Sie haben jetzt ein dickes Brett mitbekommen", so Kollmeier abschließend.

Klinge sieht jetzt der konstituierenden Sitzung des Bundestags in Berlin entgegen: "Ich freue mich, dass es bald losgeht", so der Politiker. Er habe sich bereits für den Bildungs- und den Tourismus-Ausschuss beworben. Im Umgang mit der AfD setzt Klinge auf Inhalte: "Ich bin gespannt, was inhaltlich rüberkommt."