Bürgermeister Anton Knapp erhebt sich zum Thema Zukunft der Kindergärten. Was er zu sagen hatte, stieß unter den Bürgern auf großen Unmut. Auf dem Bild von links: Revierförster Andreas Wolf, Ortschaftsrat Jürgen Gut, Bürgermeister Anton Knapp, Ortsvorsteher Gerhard Hogg, stellvertretender Ortsvorsteher Bernhard Schmid sowie der Ortschaftsrat Emil Preis. Foto: Weißhaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Gmond: Fürstenberger bekommen ihr gewünschtes Vereinsheim / Musikkapelle und Landfrauen werden profitieren

Von Susanne Weißhaar

Bei der ersten Gmond in Fürstenberg lagen Freude und Empörung nahe beieinander. Freude herrschte über die Tatsache, dass die Fürstenberger nun ihr gewünschtes neues Vereinsheim bekommen.

Fürstenberg. Vor allem die Musikkapelle warten schon lange auf ein neues Probelokal, das nun im Vereinsheim untergebracht wird. Mit aktuell etwa 80 Musikern platzt das alte Probelokal aus allen Nähten. Mit drei verschiedenen Gruppen der musikalischen Früherziehung mit 25 Kindern und mehreren Gruppen der Jugendausbildung mit etwa 40 Nachwuchsmusikern ist zudem ein Raum nicht ausreichend. Deswegen müssen die Ausbilder oft auf private Räume ausweichen.

Auch die Landfrauen, die Pfarrgemeinde, die Ortsverwaltung selbst und die Dorfjugend werden sehr vom neuen dreistöckigen Vereinsheim profitieren. Letztere bekommen darin einen Jugendraum, der seit Jahren provisorisch im Bürgersaal untergebracht ist.

Laut Ortschaftsrat Jürgen ist der Entscheidungsprozess nun beendet und es muss noch auf den Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum gewartet werden. Sind diese bis kommendes Jahr bewilligt, kann noch im Frühjahr 2017 mit dem Bau begonnen werden. Gedankt wurde vor allem auch Bürgermeister Knapp für die Unterstützung."Die Fürstenberger haben ein klares Eigenleistungskonzept zur Errichtung des neuen Vereinsheimes und aus Erfahrung bin ich mir sicher, dass sie das, was sie vereinbart haben, auch einhalten", lobte Knapp.

Bei seinen Aussagen zu den bereits jahrelang andauernden Diskussionen über die Zukunft der Ortsteil-Kindergärten war die Freude der Anwesenden jedoch sehr verhalten. Mit einem vernünftigen Zukunftskonzept sei man nun einen großen Schritt weiter. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die aktuell untersucht werden, sprechen ganz und gar nicht von einem Erhalt der Fürstenberger Einrichtung.

Laut Knapp gebe es Bedarf eines neuen Betreuungskonzeptes, das längere Öffnungszeiten einschließt und nur in einem zentralen Kindergarten verwirklicht werden könne. Hierbei betont er, man müsse im Sinne der Kinder und der Pädagogik handeln und ein pädagogisch sinnvolles Konzept könne nur durch Konzentration der einzelnen kleinen Kindergärten zu einer zentralen Einrichtung erreicht werden. Hierfür kämen nur Behla und Sumpfohren in Frage, wofür aktuell Untersuchungen durch Architekten unternommen werden und Gutachten der Caritas Beratungsstelle herangezogen werden.

Am Ende entscheidet dann die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Mit der Information, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren erst einmal noch nichts passiert, versucht Knapp die teilweise offensichtlich empörten Bürger zu beruhigen. Dennoch erhoben am Ende der Sitzung, bei dem die Bürger das Wort hatten, einige Einwohner die Stimme. Vorwürfe, es gebe keine Beweise dafür, dass ein zentraler Kindergarten mit größeren Gruppen eine pädagogisch sinnvollere Lösung ist als die bisherigen Kleingruppen, wurden angebracht.

Zudem wurde kritisiert, dass der Gemeinderat einst eine Zahl von zehn Kindern festlegte, bei deren Erreichung und Überschreitung die örtlichen Kindergarten erhalten bleiben würden. Diese Zahl wird in Fürstenberg mit aktuell 13 Kindern überschritten und sie soll auch in naher Zukunft über dem Grenzwert liegen. Von dieser damaligen Abmachung würden Knapp und die Mitglieder des Gemeinderates jedoch nichts mehr wissen wollen.

Knapp sprach in seiner Rede zudem davon, dass alle Erzieherinnen der Ortsteile ein Schreiben an die Stadt unterzeichneten, in dem sie sich für ein Zukunftskonzept mit vernünftiger Pädagogik aussprachen, auch wenn dies die Schließung einiger Teilortkindergärten bedeuten könnte. Aus den Reihen der Bürger kam der Vorwurf, dass diese Unterschrift den Erzieherinnen nahe gelegt wurde und dies nicht freiwillig geschah. Laut Knapp sei diesem Gerücht keinen Glauben zu schenken, jedoch scheinen die Bürger Fürstenbergs dennoch skeptisch.

Auch dem Ortschaftsrat um Ortsvorsteher Gerhard Hogg war bei dem umstrittenen Thema kein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dennoch baten sie die Bürger zuvor, Ruhe und Sachlichkeit zu bewahren. Knapp äußerte mehrmals, das Kindergartenthema solle nüchtern und emotionslos betrachtet werden. Eine Aufforderung, die die Bürger wohl eher für unangebracht hielten, wenn es doch um den Erhalt des eigenen Kindergartens und die Attraktivität Fürstenbergs als Wohnort geht.