Sanierung: Kindergarten-Sanierung ermöglicht Erweiterung / Das Gebäude wird an die Ansprüche angepasst

Viel Kreativität wurde in der Vergangenheit in der Luise-Scheppler-Kindertagesstätte bewiesen. Mit reichlich Einfallsreichtum wurden die Anforderungen eines modernen Betreuungsangebotes mit dem Zuschnitt des alten Gebäudes unter einen Hut gebracht.

Hüfingen (jak). So nehmen beispielsweise die Kinder der Ganztagesbetreuung ihr Mittagessen im Flur ein. Da nicht genügend Platz ist, muss das Ganze auch in zwei Schichten organisiert werden, so dass es viel Aufwand mit sich bringt, bis alle 20 Kinder ihr Mittagessen zu sich nehmen konnten. Oder das Schlafen: Der dafür vorgesehen Bereich stellt rechnerisch für die Ganztagesbetreuung und die Kinderkrippe pro Kind 1,6 Quadratmeter zur Verfügung. So musste ebenfalls im Schichtbetrieb geruht werden.

Mit den verschiedenen Not- und Übergangslösungen soll aber Schluss sein. Möglich macht das die energetische Sanierung, die die Stadt Hüfingen plant. In diesem Zuge soll auch das Gebäude auf die Anforderungen angepasst werden und die Kindertagesstätte zukunftsfähig gemacht werden. Es geht nicht um eine Luxus-Sanierung oder eine große Erweiterung des Kindergartens. "Es soll kein zusätzliche Gruppe entstehen", sagte Bürgermeister Anton Knapp in der Gemeinderatssitzung.

Allerdings ist laut Matthias Engler, der als Geschäftsführer des evangelischen Verwaltungs- und Serviceamtes in Villingen für die Einrichtung verantwortlich ist, geplant, auf die Nachfrage der Eltern zu reagieren und eventuell eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine Ganztagesgruppe umzuwandeln.

Erweiterungen im Bestand sind meistens eine größere Herausforderung als ein Neubau, und so boten sich dem Architekten Rüdiger Münzer nicht viele Möglichkeiten, denn der Außenbereich, in dem die Kinder spielen, soll nicht beeinträchtigt werden. Ein Aufstocken ist auch nicht möglich.

Erweiterung nach Osten

Und so bleibt nur eine Erweiterung in Richtung Osten. Rund 200 Quadratmeter neuer Raum sollen entstehen – dort werden dann ein Bereich für die Kleinkindbetreuung, ein Kreativ-, ein Sozial- und ein Intensivraum entstehen.

Gleichzeitig sollen auch 500 Quadratmeter im Bestand umgebaut werden und so ein Mensa mit Küche und ein umstrukturierter Kleinkindbereich entstehen. Während die Erweiterung keine größeren Einflüsse auf den Kindergartenbetrieb haben, müssen die Arbeiten im bestehenden Bau in Etappen organisiert werden. Die Unterbringung einer Gruppe in der Turnhalle ist angedacht.

Bei der energetischen Sanierung sind weit reichende Arbeiten am Dach geplant, das mittlerweile auch undicht ist. Außerdem sollen die Fenster ausgetauscht werden. Insgesamt sollen die Arbeiten rund 800 000 Euro kosten. Rund 113 000 Euro erhält die Stadt aus dem Fördertopf Kommunale Investitionsförderung.

Nachdem die Pläne für die energetische Sanierung und die Erweiterung der Luise-Scheppler-Kindertagesstätte im Gemeinderat vorgestellt wurden, verschaffen sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses in der kommenden Woche vor Ort einen Eindruck von der Situation. Am 17. März sollen dann der Bauantrag dem Gemeinderat vorgelegt werden, so dass die Ausschreibung der einzelnen Arbeiten im April und Mai stattfinden kann. Die Vergabe der Aufträge soll Anfang Juni erfolgen, Baubeginn ist im Juli. Da die Sanierung im Bestand und auch die Erweiterungung außer in den Ferien mit dem Kindergartenbetrieb abgestimmt werden muss, wird mit acht bis zehn Monaten Bauzeit gerechnet.