Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Ob verspielt, klassisch, lustig und frech oder in klaren Formen - hier findet jeder sein Lieblingsstück. Foto: Lendle

Hochkarätige Objekte zum 25-jährigen Bestehen. Keramik-Kunst beweist Fantasie. Viele Aussteller beteiligen sich.

Hüfingen - Auch nach 25 Jahren hat der Töpfermarkt in Hüfingens idyllischer Altstadt nichts von seiner Anziehungskraft und Attraktivität eingebüßt.

Schon am Samstag nutzten interessierte Gäste aus Nah und Fern die sommerlichen Temperaturen um während eines Rundgangs über den Markt ihr Lieblings-Kunst-Stück zu ergattern. Die meisten Aussteller sind mit den Geschäften zufrieden, wenn diese auch ganz unterschiedlich ausfallen. Die Wahl fällt bei diesen tausendfach schönen Dingen für Tisch, Haus und Garten allerdings nicht leicht, so vielfältig und unterschiedlich ist das Angebot. Doch obwohl jedes Stück ein Unikat ist, haben die wunderschönen Tonarbeiten eines gemeinsam: Den hohen Qualitätsanspruch der auch nach einem Vierteljahrhundert immer noch den Ton angibt.

Der Samstag bot noch genügend Platz für ein ungehindertes und entspanntes Durchkommen, ein Schwätzle und einen freien Blick auf die herrlich ausgeschmückten Stände des Töpfermarktes, der durch verschiedene Gastronomie-Inseln im Altstadt-Ambiente noch aufgewertet wurden. Lediglich in den Ausstellungsräumen des Museums, in der Rathausgalerie sowie in der Festhalle tröpfelten die Besucherzahlen. Jedoch kamen ins Rathaus und ins Stadtmuseum vor allem gezielt diejenigen kunstinteressierten Gäste, die Freude und Erstaunen an den hochkarätigen Ausstellungsstücken namhafter Spitzenkeramiker der Gruppe 83 zeigten. Denn diese Arbeiten sind etwas ganz Besonderes, da sie die aktuellen Ergebnisse namhafter Künstler zeigen, die einen langen Entwicklungsprozess hinter sich haben. "Die Gäste, welche die Ausstellung besuchten waren nicht nur an dieser zeitgenössischen Keramik-Kunst interessiert, sondern waren auch sehr gut informiert und kannten sich in dieser Kunstrichtung sehr gut aus", freut sich der künstlerische Leiter der Keramikwochen Walter Lokau aus Bremen, der höchstpersönlich in der Rathausgalerie die Gäste begrüßte und ihnen für Gespräche bereit stand.

Auch der Sonntag präsentierte sich mit Bilderbuchwetter für die Open-Air-Kunstschau auf dem Sennhofplatz. Trotz guter Besucherzahlen gab es kein Gedränge zwischen den Ständen, so dass auch an diesem zweiten Verkaufstag entspanntes Bummeln angesagt war. Die neue Einteilung der Standorte für die 49 Anbieter boten immer wieder Überraschungsmomente.

So fand man beispielsweise langjährige Tonkünstler zum ersten Mal auf einen ganz anderen Platz wieder als gewohnt. Das lockerte im Jubiläumsjahr den Markt nochmals auf und auch die Keramiker waren mit ihrem neuen Standort zufrieden und signalisierten, dass sie im kommenden Jahr wieder dort ihre Töpferwaren anbieten möchten. Wer am Samstag noch zauderte, sein ausgewähltes Lieblingsstück zu kaufen, hatte unter Umständen am Sonntag Pech, da vieles schon verkauft war. Am Rande wurden die Gäste von Hüfinger Vereinen bewirtet, was viele nutzten um eine kulinarische Pause einzulegen. Die Heimatzunft bot am Sonntagnachmittag mit dem Auftritt ihrer Kindertanzgruppe in schöner Tracht ein besonderes Schmankerl der Unterhaltung.

Die Standbetreiber beteiligen sich gerne immer wieder am Töpfermarkt. Katrin Schober aus Oetjendorf bei Hamburg kommt alle zwei Jahre nach Hüfingen, weil es hier so nett sei. "Ich wohne hier bei Kunden, die inzwischen zu Freunden geworden sind."

Jürgen Strohm aus der Töpferei ob dem Brückle in Schwenningen ist schon zum 25. Mal dabei und damit ein Mann der ersten Stunde. "Der Töpfermarkt hat genau die richtige Größe, und es ist eine schöne Stimmung."