Kuno Fritschi hält sein druckfrisch erschienenes Büchlein "Dunkle Wolken, helle Feuer" in der Hand. Es handelt von den dramatischen Tagen, die Hüfingen erlebte, als französische Truppen im Jahr 1796 einmarschierten. Foto: Lendle Foto: Schwarzwälder-Bote

Revolutionskrieg: Kuno Fritschi veröffentlicht sein neues Buch / Erinnerungen an schlimme Zeit

Hüfingen hat in seiner Geschichte glückliche, aber auch dramatische Tage erlebt. Zu den schlimmen Ereignissen zählt der erste Koalitionskrieg, bei dem französische Truppen 1796 über den Rhein setzten und Ende Juli auch auf der Baar einmarschierten.

Hüfingen. Hüfingen erlebte schreckliche Tage, in denen französische Truppen unter der Leitung von General Tharreau die Stadt besetzten und brutal gegen das Volk vorgingen. Sie forderten von der Stadt ein hohes Ablösegeld und drohten, die Stadt anzuzünden.

Autor orientiert sich streng an Unterlagen aus dem Archiv

Von diesen schicksalsschweren Tagen erzählt das Büchlein mit dem Titel "Dunkle Wolken, helle Feuer" von Kuno Fritschi, der damit ein wichtiges Stück Hüfinger Geschichte aufgearbeitet hat. "Ich habe mir im Frühjahr Gedanken über dieses Ereignis gemacht und habe dann voller Elan mit dem Recherchieren begonnen. Dabei habe ich mich streng an die Archivunterlagen gehalten", erzählt Fritschi, der die unheilvolle kriegerische Geschichte mit einigen Hüfinger Farbtupfern versehen hat, damit sie nicht nur von dem Gemetzel des ersten europäischen Revolutionskriegs handelt.

Liebesgeschichte lockert schwere Kost ein bisschen auf

Als besonderes Schmankerl hat er noch eine Liebesgeschichte zwischen einem jungen Franzosen und einer gleichaltrigen Schwarzwälderin eingeflochten. Das ist aber der einzige Teil der Geschichte, den er frei erfunden hat – sozusagen als Auflockerung und mit der hoffnungsvollen Vision, dass Deutschland und Frankreich Jahrhunderte später einmal eine dauerhafte Freundschaft verbinden würde.

Es ist nicht die erste Veröffentlichung des Schreibtalents Kuno Fritschi, der vor einigen Jahren eine Broschüre über die Hüfinger Wirtsfamilie Fränklin des 18. Jahrhunderts veröffentlicht hat. Der heute 85-jährige hat zusammen mit seiner Frau Käthe viele Jahre für die Lokalzeitung Artikel rund ums Hüfinger Stadtgeschehen geschrieben und war in vielen Bereichen sehr aktiv.

Der "Fritzi-Strolch", als der er als junger Lausbub in Hüfingen bekannt war, hat nicht nur jahrelang im TuS-Theater mitgewirkt, sondern auch etliche Stücke dafür verfasst. Im Seniorenkreis war das Ehepaar ebenfalls an der Spitze aktiv und organisierte mit großem Erfolg die beliebten Ausfahrten. Aus der "Schreiberfamilie" stammt auch Sohn Hans-Josef Fritschi, der es dem Vater gleichtat und schon verschiedene Fachbücher veröffentlicht hat. Für das neu erschienene Büchlein hat er die Fotos zusammengesucht und bearbeitet.

"Dunkle Wolken, helle Feuer ... über Hüfingen im Sommer 1796" ist als Taschenbuch erschienen und umfasst 68 Seiten. Es kostet 7,50 Euro. Das Buch ist druckfrisch erschienen und kann im Buchhandel und bei Foto Mayer in Hüfingen gekauft werden.