Veronika Albicker entführte entlang des historischen Pfads in die Vergangenheit Fürstenbergs. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Lehrpfad Hüfingen vermittelt Fackten auf anschauliche Weise

Hüfingen-Fürstenberg (bo). Einen Abend lang entführte Veronika Albicker, Gästeführerin im Naturpark Südschwarzwald, die Besucher über die historischen Spuren der Fürstenberger.

Die aus Hausen vor Wald stammende Albicker erzählte von jener Zeit, als die Fürstenberger einst auf der Kuppe des Berges in einer Stadtfestung wohnten bis in etwa zum Stadtbrand am 18. Juli 1841. In der für damals typischen Ritterbekleidung der Fürstenberger berichtete sie von der Selbstständigkeit eines Ortes der zwischen 1278 bis zur Eingemeindung nach Hüfingen im Jahr 1971 die Stadtrechte besaß. Fürstenberg war nach Hauenstein in der Pfalz die zweikleinste Stadt in Deutschland und hatte stets um sein Wohl zu kämpfen. Das begann bereits bei der Stadtgründung als die Ahnen auf der Bergkuppe zwar einen Panoramablick von den Alpen bis zum Feldberg über die gesamte Baar erhielten. Doch Wasser als elementarstes Element gab es auf dem Berg nie. Weder als Quelle noch als Grundwasser war es

auf dem

Berg leicht zugänglich zu fassen, weshalb damals jede Familie der rund 250 Personen einen Esel als Transporttier besaß. Mit diesem zog es die Besitzer teilweise mehrfach in den Schächer wo sie an der gleichnamigen Quelle teils mehrfach am Tag die edle Flüssigkeit holten. Nur ein Stadtherr namens Wolfgang zu Fürstenberg gelang es diese Qualen zu lindern in dem er einen gigantischen Brunnen von zweihundert Metern Tiefe graben ließ. Doch bereits 100 Jahre später, in den Wirren des Dreißig-jährigen Krieges in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war der Brunnen wieder vernichtet und die Fürstenberger schleppten wie gewohnt das Wasser mit ihren Eseln auf den Berg. Deshalb hielt sich für die Bürger der höchstgelegenen Gemeinde in Hüfingen bis heute der Spitzname Bergesel. Auf dem Berg ist die Brunnenbohrung bis heute zu erkennen. Auch an den folgenden Stationen hatte Albicker einiges an historischen Fakten und Anekdoten parat, so dass sich der Ausflug in die Historie zu einem vergnüglichen Erlebnis entwickelte.