Spielplatzkonzept: Projekte werden dieses Jahr umgesetzt / Jakobstraße und Ortsteil-Plätze stehen noch aus

Von Madlen Falke

Eine halbe Million Euro investiert Hüfingen in die Spielplätze in der Kernstadt und allen Ortsteilen. Nachdem die ersten Projekte erfolgreich umgesetzt wurden, sollen dieses Jahr alle weiteren fertig gestellt werden.

Hüfingen. Das Planungsbüro Bagage aus Freiburg ist mit der Ausgestaltung beauftragt und hat auch schon die Spielplätze an der Breg in Richtung Römerbad, bei der Lucian-Reich-Schule, beim Schari und in Hausen vor Wald zu echten Spieloasen umfunktioniert.

Der Andrang in den Sommermonaten an den neuen Spielplätzen beweist, dass diese bei den Hüfinger Familien gut ankommen.

Welche Projekte wurden dabei schon realisiert und welche stehen noch an?

1. Römberbad: Der Spielplatz an der Breg zeigte den dringendsten Handlungsbedarf. Die Spielgeräte waren marode und der ganze Platz nicht mehr zeitgemäß. Deshalb wurde der Spielplatz komplett erneuert. Dabei wurde dieser thematisch an die Römerzeit angelehnt und mit Römerruine und Römerturm ausgestattet. Im Sandkasten können die Kinder nach einem Mosaik suchen und im Spielhaus ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Kletterwand, Schaukelgarten, Kletterpfad und ein Kleinkindbereich bieten für alle Altersgruppen einen spannenden Tag auf dem Spielplatz.

2. Lucian-Reich-Schule: Auch hier wurde der Spielplatz komplett neu angelegt. Klettern und Balancieren stehen hier im Fokus des Spielplatzes. Ein großes Spielgerät an dem die Kinder klettern und hangeln können und ein Kletterpfad sollen die Kinder auf Bewegungs-Tour schicken. Im Sandkasten, an der Rutsche und an den Schaukeln fühlen sich die kleineren Besucher am wohlsten. Ein Extra-Plus gibt es für das Fußball-Spielfeld nebenan, das vor allem von den größeren Kickern gerne genutzt wird.

Großes Basketball-Feld auf dem Schari

3. Schari: Hier musste nicht alles erneuert werden. Der Zustand des Spielplatzes war größtenteils noch in Ordnung. Es wurde auch hier eine Hügellandschaft mit Kletterpfad angelegt. Zudem wurde ein großes Basketball-Feld installiert und eine Hütte als Treffpunkt für die Jugendlichen aufgebaut. Damit kommt die Stadt dem Wunsch vieler Jugendlicher nach, die sich diesen extra für sie eingerichteten Platz sehr gewünscht haben.

4. Hausen vor Wald: Als erster der Ortsteil-Spielplätze wurde nun auch der Spielplatz in Hausen vor Wald komplett neu angelegt. Die Kinder finden dort ab April ein schönes Urwaldhaus, einen Kletterpfad mit Rutsche, einen neuen Sandelbereich und ein große Nestschaukel vor.

Alle Projekte, die in diesem Jahr umgesetzt werden sollen, sind keine Großprojekte mehr. Dort war die Substanz und das Angebot noch zeitgemäß und es werden dort lediglich Ergänzungen oder Umbauten nötig sein.

5. Jakobstraße/Kofenweiher: Der Spielplatz bekommt eine großzügige Wasserlandschaft mit Wasserlauf, Stauwehre, Wasserrinnen, Wasserrad und Wassertisch. Das verspricht vor allem für den Sommer viel Spaß und eine ordentliche Abkühlung bei heißen Temperaturen. Eine Hügellandschaft mit Sandbereich wird außerdem neu angelegt. Alles andere wird bestehen bleiben.

6. Fürstenberg: Hier bedarf es lediglich einer neuen Pergola als Schattenspender und Sitzgelegenheiten. Es wird außerdem Erweiterungen für Kleinkinder geben und einen neuen Schaukelbereich.

7. Mundelfingen: Neben dem Schaukelgarten dürften die neuen Ramps für Skater und Inliner sowie das Streethockey-Feld für zufriedene Gesichter bei den jungen Mundelfingern sorgen. Die anderen Spielgeräte bleiben bestehen.

8. Sumpfohren: Der Spielplatz wird ausgestattet mit einem neuen Kletterparcours, einer Sandlandschaft, einer Schaukel und Sitzgelegenheiten.

9. Behla: Und auch in Behla muss nicht alles auf den Kopf gestellt werden. Hier war der Wunsch nach mehr Beschattung durch Bäume und Pflanzen und mehr Sitzgelegenheiten. Außerdem wird noch der Sandbereich ergänzt.

Zwei der Hüfinger Spielplätze wurden bei der Umsetzung des Spielplatzkonzeptes auch zurück gebaut. Der Platz am Gallusweg gehört mittlerweile der Vergangenheit an, und der kleine Spielplatz zwischen Gartenweg und Tannenweg ist inzwischen zu einem Bauplatz umgemünzt worden, der auch bereits bebaut worden ist.

Laut der Philosophie der pädagogischen Ideenwerkstatt Bagage aus Freiburg benötigen Kinder Orte, an denen sie eigenständig und ungestört Erfahrungen sammeln können. Thomas Stadelmann ist der Vorsitzende des Vereins und erklärt, was in Hüfingen gemacht werden soll.

Herr Stadelmann, wie haben Sie den Zustand der alten Spielplätze in Hüfingen eingeschätzt?

Die Spielplatzsituation war in der Regel vor allem was den Platzbedarf betrifft gut. Zudem waren die Unterhaltungsarbeiten durch den Bauhof gut. Dringender Handlungsbedarf bestand bei einigen Plätzen, da sie in die Jahre gekommen sind, insbesondere an der Breg. Zudem war es sehr vorausschauend, Spielplätze für Kinder und Familien attraktiv zu gestalten. Als Fazit war zu sagen: Eine ganzheitliche Betrachtung aller Spielräume war sinnvoll, um eine zielgerichtete Entwicklung zu gewährleisten.

Sind damit ausreichend Spielplätze in Hüfingen vorhanden?

Zum jetzigen Zeitpunkt ja. Trotzdem sollten immer Orte für Kinder und Jugendliche zur Verfügung gestellt werden, die Raum zum Spielen bieten auch außerhalb von Spielplätzen.

Wie ist die Haltbarkeit von diesen Spielplätzen einzuschätzen – ist quasi für die nächsten 20 Jahre kein Handlungsbedarf mehr?

Der Handlungsbedarf zielt nicht auf die Haltbarkeit der Bauwerke (die sind erst einmal gesichert), sondern muss der gesellschaftlichen Veränderung Schritt halten. Deshalb wird und muss es immer wieder Ergänzungen und Erweiterungen geben dürfen.

  Die Fragen stellte Madlen Falke.