Zoff: Zunftrat will Bewirtung aufgeben / Mitglieder wollen aber den Status-Quo beibehalten

Hüfingen. Die Hüfinger Narren müssen sich 2017 auf einen geänderten Ablauf des Fasnet-Mentigs einstellen. Bei der Generalversammlung der Narrenzunft am Freitagabend in der Ratsstube gab Zunftmeister Thomas Schmid bekannt, dass nach dem großen Fasnetumzug die Festhalle geschlossen bleibe, da die Räte in den vergangenen Jahren trotz Attraktivitätssteigerungsversuche einen kontinuierlichen Rückgang der Besucherzahlen hätten registrieren müssen.

Diese Bekanntgabe führte in der Versammlung zu einer heftig und teilweise emotional geführten Diskussion unter den 60 anwesenden Narren, die den Beschluss größtenteils kritisierten. Von einem "enormen Rückschritt", einem "Granatenschlag", dem "Wegbrechen eines Stückes Hüfinger Fasnet" und dem "Wegfall einer wichtigen Anlaufstelle nach dem großen Umzug" war die Rede. Letztendlich bekräftige Narrenchef Thomas Schmid, dass die Halle abends auf alle Fälle geschossen bleibt, über den Nachmittag unter den Räten nochmals diskutiert werde, die Hallenmietverträge mit der Stadt Hüfingen jedoch schon ohne Montagnachmittag unterschrieben seien.

Neben dem enormen Besucher- und Umsatzschwund der letzten Jahre führten die Narrenräte auch die sehr kurze Übergabe- und Umdekorierungszeit an, die die Hallenöffnung am Montagnachmittag und -abend aus Sicht der Narrenzunft unattraktiv macht. Nach der Hallenübergabe des TuS, der am Sonntagabend den Turnerball in der Halle feiert, bleiben der Zunft nur rund drei Stunden zum Umdekorieren und Herrichten der Halle. "Und wenn dann anschließend in der Halle nix läuft macht das einfach keinen Spaß", so Narrenratsfrau Gisela Huppert. Bärcheappeli-Chef Edgar Bäurer kritisierte, dass sämtliche Hüfinger Fasnetgruppen im Vorfeld bei der Diskussion nicht eingebunden worden seien und die Entscheidung für die Montagsschließung vom Narrenrat im Alleingang gefällt worden sei.

Ganz zur Hallenschließung passend lautet das Motto der Hüfinger Fastnacht 2017 dann auch "Fasnet uf de Gass". Hauptsächlich als Hinweis auf die eigene Zunftgasse, die die Narren seit September haben und eher unfreiwillig wohl eben auf den Umstand, dass die Hüfinger Narren nach dem Montagsumzug auf der Straße feiern müssen.

Mit 52 von 58 möglichen Stimmen bei den anstehenden Neuwahlen in seinem Amt bestätigt wurde Zunftmeister Thomas Schmid, der allerdings seine letzte Amtsperiode ankündigte und in drei Jahren nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung stehen will. Ebenfalls im Amt mit 57 Stimmen bestätigt wurde Säckelmeister Richard Hofmeier.

Aus den Reihen des Narrenrates verabschiedet wurde nach 35-jährigem aktivem Engagement Werner Himmel, der gleichzeitig Ehrenrat wurde. Seit 1981 war er erst Zunftschreiber, dann Säckelmeister und von 1990 bis 1993 Vizezunftmeister. Himmel erhielt mit seiner Frau Ingrid als kleines Dankeschön Musical-Karten und beim Zunftball wird er gebührend verabschiedet.