Gemeinderat soll morgen Möglichkeiten zur Förderung diskutieren / CDU-Fraktion stellt Antrag

Von Madlen Falke

Hüfingen. Keiner von ihnen sieht sie gerne – freie Baulücken im Ortskern oder gar alte Gebäude, die kurz vor dem Zerfall stehen. Hier setzt die Forderung der CDU-Fraktion an.

Fraktionssprecher Franz Albert stellt für die morgige Gemeinderatssitzung einen Antrag, der die Förderung von Leerständen in der Kernstadt und den Stadtteilen zum Ziel hat. Anstatt auf der "grünen Wiese" zu bauen, sollen Bürger dazu animiert werden, Gebäude zu sanieren oder nach Abriss neu aufzubauen.

Grundsätzlich geht es der CDU darum, die Erhaltung beziehungsweise Erneuerung der Bausubstanz zu bezuschussen. Die Fraktion macht in Bezug auf die Bezuschussung den Vorschlag, die bisherigen Förderrichtlinien beim Kauf von Bauplätzen durch junge Familien heranzuziehen. Damit erhoffe sich die CDU die Belebung der Ortskerne und sieht in ihrem Antrag auch den ökologischen Aspekt. Denn durch die Nutzung bestehender Gebäude würde eine weitere Versiegelung von Flächen vermindert.

Die Stadtverwaltung nimmt sich des Vorschlags in der morgigen Gemeinderatssitzung an und erachtet diesen als sinnvoll. Förderziel müsse sein, dass die Innenentwicklung gestärkt und der Flächenverbrauch reduziert werde. Förderschwerpunkt müsse, so die Verwaltung, auf Familien mit Kindern liegen.

Bei der Betrachtung anderer Kommunen ergaben sich unterschiedliche Fördermodelle. Tuttlingen bezuschusst mit einer einmaligen Barzahlung von 5000 Euro pro Kind. Villingen-Schwenningen hingegen gewährt jährliche Grundbeträge bei einer Laufzeit von sechs Jahren. Der Grundbetrag in VS liegt bei 600 Euro zuzüglich 300 Euro pro Kind unter 18 Jahren. Auch die Nachbarstadt Donaueschingen hat im Gemeinderat eine Förderrichtlinie festgelegt, die bis Anfang 2015 ausgearbeitet werden soll. Zur Diskussion stellt die Verwaltung, ob die bisherige Förderung für Neubauplätze gestrichen werden soll, da sie die Ziele zur Innenentwicklung konterkariere. Nach Einschätzung der Verwaltung sind die Fragestellungen rund um das Förderprogramm komplex. Die Diskussion im Gemeinderat wird zeigen, ob ein solches Förderprogramm verabschiedet werden kann.

Denkbar wäre aus Verwaltungssicht auch die Möglichkeit, eine Grundsatzentscheidung zu treffen, und die Ausarbeitung der Details dem Verwaltungsausschuss oder einem kleineren Ausschuss zu überlassen.