Am Anfang der Zunftgründung steht für Lukas Binninger das stundenlange Wälzen der Fürstenberger Chronik. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Fastnacht: Intensives Studium der Chronik für Gründung einer Zunft / Vorhaben stößt auf breite Zustimmung

Lukas Binninger studiert intensiv die Chronik seines Heimatortes Fürstenberg. 

Hüfingen-Fürstenberg. Seite für Seite taucht er in die Historie eines Ortes ein, der bis zu einem Großbrand im Jahr 1841 auf der Bergkuppe erbaut war. Auslöser für das historische Interesse an seiner Heimat war die Idee, eine Narrenzunft zu gründen. Diese hatten mehrere junge Leute im vergangenen Jahr. Die Fürstenberger machen zwar Fasnet, aber eine eigene Zunft gibt es bis dato nicht. Vorschläge wie die Gründung einer Hexenzunft oder einer Teufelszunft waren gefallen. Dann fiel der Name "Bergesel" und der Funke sprang sofort über.

Lukas Binninger und seine Partnerin Anna-Maria Schafbuch wälzten die Chronik, um mehr über die Entstehung der Bezeichnung "Bergesel" zu erfahren. Dieser war einst mangels Brunnen im Dorf entstanden, als die Fürstenberger mit Hilfe von Eseln tagtäglich ihr Trinkwasser von der nahe gelegenen Schächerquelle auf die Bergkuppe transportieren mussten.

Die Initiatoren fanden im Ortschaftsrat auf Anhieb offene Ohren. Im Ort machte die Idee ebenfalls schnell die Runde. Mehrheitlich positiv waren die Reaktionen auf die geplante Namensgebung.

Wie intensiv sich die künftigen Zunftmitglieder mit der Gründung auseinandersetzten, zeigt auch ihr Engagement bei der Entstehung des Häses. Die Eselsmaske aus Holz entwirft Lukas’ Bruder Erik Binninger, der bei Freiburg lebt. Das Häs selbst ist in seiner Grundfarbe grau, bietet einige Besonderheiten und wird in der Gründungversammlung am 11. Februar vorgestellt.

Den Gründungmitgliedern ist es mit der künftigen Stellung der Zunft ernst. Nach der Gründung wollen sie einen Aufnahmeantrag bei der Schwarzwälder Narrenvereinigung einreichen. Dort zeigte sich das Präsidium ebenfalls erfreut über das zielstrebige und selbstbewusste Auftreten der Initiatoren.

"Im Falle einer Gründung steht allen Bürgern ein Beitritt offen", erläutert Binninger, der bereits mit anderen örtlichen Vereinen Kontakt aufnahm. Da auch die Gründungssatzung der juristischen Überprüfung standhielt, fiebern nun alle der Gründungsversammlung entgegen.

Am 11. Februar, 19 Uhr, findet im "Rössle" die Gründungsversammlung der Narrenzunft Bergesel statt. Jeder kann in der neuen Zunft aktiv oder passiv mitwirken. Informationen erteilt Erik Binninger. Fürstenberg ist der letzte der Hüfinger Ortsteile ohne eigene Narrenzunft. Die Bergesel wollen sich nach erfolgter Gründung zu den Reetiwölfen in Hausen vor Wald, der Wetti-Zunft in Behla, den Sumpohrener Boschenstechern und der Narrenzunft Kehrwieder aus Mundelfingen gesellen.