Der Kindergarten in Behla. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Eltern in Behla sehen den tatsächlichen Bedarf durch die Umfrageergebnisse falsch bewertet

Hüfingen-Behla. Auf den offenen Brief von Fürstenbergs Ortsvorsteher Gerhard Hogg regt sich nun auch in Behla Kritik an einem Abrücken in Sachen verlängerter Öffnungszeiten (VÖ) in einem Ortsteilkindergarten in einem offenen Brief von Eltern an den Hüfinger Bürgermeister.

In dem Schreiben an Anton Knapp sprechen die Verfasser, die Familien Schönecker und Glaab, von einem Kuriosum. So sei im Jahr 2014 ein Kindergartenoptimierungsausschuss einberufen worden, um für die Ortsteile eine zukunftsfähige Lösung hinsichtlich der Kindergärten zu erarbeiten. Das Ergebnis einer im Herbst bei allen Ortsteil-Eltern durchgeführten Bedarfsabfrage habe danach ergeben, dass bereits jetzt ein Bedarf an der VÖ-Gruppe vorhanden sei und steigen werde. So wurde dem Gemeinderat der Vorschlag unterbreitet, zum 1. September eine solche Gruppe in einem Ortsteil einzurichten, durch die zentrale Lage bedingt, vorzugsweise in Behla. Der Ausschuss habe dafür auch zur Wiederöffnung Behlas geraten und die Schließung der Einrichtung in Fürstenberg vorgeschlagen.

Die eigentliche Konsequenz – die Gefahr der Schließung des Kindergartens im eigenen Ortsteil – sei zu diesem Zeitpunkt niemandem in Behla wirklich bewusst gewesen, heißt es in dem Brief.

Zehn Anmeldungen für eine VÖ-Testgruppe zum 1. September für eine einjährige Testphase seien jedoch die Entscheidungsgrundlage gewesen. Doch statt sich im Januar gegen Fürstenberg oder gegen Sumpfohren als Alternativen zu entscheiden, habe man die Entscheidung vor sich her geschoben.

"Jedes Dorf hat eine fest verankerte Dorfgemeinschaft, da stellt man sich als einzige Familie nicht einfach gegen die Gemeinschaft und meldet sein Kind in einem anderen Ortsteil an – solange noch ein Kindergarten im eigenen Ortsteil vorhanden ist" ziehen die Verfasser als Ursache für die Entscheidungen heran. Um diesem typischen Dorfverhalten entgegen zu wirken, wäre die einzige richtige Entscheidung im Januar gewesen, Tatsachen zu schaffen. Die Folge der geschaffenen Tatsachen wäre gewesen, dass man, wie derzeit mit Sumpfohren und Fürstenberg, auch mit Behla und Sumpfohren zwei vergleichbar gut besuchte Kindergärten hätte haben körnen.

Der tatsächliche Bedarf an einer VÖ-Gruppe hätte sich wohl erst im Lauf der nächsten Jahre gezeigt, nicht bereits schon durch die Umfrage der Kirche. Auch allein mit Kindern aus Behla hätte nach Meinung der Eltern die Einrichtung dort für die nächsten Jahre eine gesunde Basis an Kinderzahlen mit acht Plätzen gehabt. Denn in Behla sei zumindest in sechs Familien weiterer Nachwuchs vorhanden oder angekündigt und damit ein Bedarf.

"Wir befürchten, dass, wenn der Beschluss von Januar nicht noch einmal kurzfristig überarbeitet wird, es auf Sicht der nächsten fünf Jahre sicher keinen Ortsteil-Kindergartengruppe mit einer VÖ-Gruppe geben wird", zeigen sich die Verfasser enttäuscht. Ihr Vorschlag an die Entscheidungsträger: Ein Kindergarten könnte durchaus im Februar oder März noch eröffnen. Zu diesem Zeitpunkt wären für Behla sicher ausreichend Anmeldungen vorhanden.