Entspanntes Lachen nach einem langwierigen Prozess. Hand in Hand konnten die Beteiligten Otto Körner, Felix Böhe, Anton Knapp, Konrad Flöß und Michael Jerg (von links) die Sanierung des alten Bauernhauses inmitten des Ortskerns voranbringen. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehepaar Böhe aus Mundelfingen braucht langen Atem / Fördermittel kommen aus Melap-Plus-Programm

Von Madlen Falke

Hüfingen-Mundelfingen. Rebecca und Felix Böhe aus Mundelfingen haben noch kurz vor Weihnachten ein besonderes Geschenk erhalten. Nicht in Form eines Päckchens, sondern die Bewilligung der Fördergelder im Rahmen des Melap Plus-Programms zur Sanierung ihres alten Bauernhauses.

Felix Böhe steht in der alten Scheune, hat die Arme in die Hüften gestemmt und schaut sich zuversichtlich um. Obwohl das Bauernhaus gegenüber des Rathauses, das nun seit 17 Jahren leer steht, erst in den Startlöchern der aufwendigen etwa zwei Jahre dauernden Sanierungsarbeiten steht, hat er schon ein großes Stück Arbeit hinter sich. Dafür benötigte es nicht nur seine Kraft, sondern die große Unterstützung der Hüfinger Verwaltungs-Mitarbeiter bis hin zum Einsatz von Bürgermeister Anton Knapp.

"2010 stand ich zum ersten Mal in diesem Haus und wusste, dass ich dieses gerne kaufen würde", blickt der 33-Jährige zurück. Doch der ehemalige Besitzer war nur schwer davon zu überzeugen, das alte Bauernhaus in neue Hände zu geben. Ortsvorsteher Michael Jerg und Bürgermeister Knapp schalteten sich ein. 2013 wurde das alte Haus dann endlich Eigentum der Böhes. Die Geduld der Paares wurde trotzdem weiter hart auf die Probe gestellt.

"Es war ein schwieriger Prozess, das Projekt im Rahmen des Melap Plus-Programms zu realisieren. Zusätzlich haben dann plötzlich höhere Anforderungen des Regierungspräsidiums das Projekt erschwert. Das hat noch mal viel Einsatz von Stadtbauamtsleiter Fürderer und Melap-Plus-Beauftragten Otto Körner und mir erfordert. Der Einsatz hat sich aber gelohnt", fasst Anton Knapp beim gestrigen Termin im Haus der Böhes den Prozess zusammen.

Für Böhes und ihren Architekten Konrad Flöß geht es nun richtig los. Zwei Wohneinheiten werden aus dem Haus, dessen Entstehung der Architekt auf das Jahr 1750 schätzt, aufwendig herausgearbeitet. Der alte Charme soll mit dem modernen Wohnen verknüpft werden. Alte Steinmauern werden zukünftig echte Hingucker im Wohnbereich der Böhes sein. Die Fördersumme beträgt maximal 56 000 Euro.

Für Mundelfingen ist es bereits das fünfte Projekt das im Rahmen des Programms realisiert werden kann. "Drei weitere stehen vor Torschluss noch an. Ende 2015 läuft das Melap-Plus-Programm dann aus", erläutert Michael Jerg. Für Orte wie Mundelfingen, ist der Mut von Menschen wie den Böhes hoch zu schätzen, denn durch die Sanierung alter Häuser bleibe Leben im Ortskern und es müssten keine neuen Flächen extra erschlossen werden.

Felix Böhe bringt es für sich persönlich in der Scheune schließlich auf den Punkt: "Für uns geht mit dem Bauernhaus ein echter Traum in Erfüllung." Dafür habe sich Mühe und Geduld gelohnt.