"Anton Knapp spielt nicht Theater, sondern lässt Theater spielen", erklärte Jürgen Guse bei der Sitzung des Regionalverbandes im Hüfinger Rathaus. Das war eine Anspielung auf das Hüfinger Sommertheater, welches Guse ebenso wie das Stadtbächlefest als Ereigniss von Bedeutung hervorhob. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Land erfindet neuen Namen für Zug

Von Felicitas Schück Schwarzwald-Baar-Kreis. An den Ring der Nibelungen und an Schwarzwälder Wurst fühlten sich die Mitglieder des Planungsausschusses des Regionalverbandes angesichts der Bezeichnung erinnert, die das Land Baden-Württemberg für den Ringzug gefunden hat: "Schwarzwälder Ring". Beim Tagesordnungspunkt "Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg" erinnerte Verbandsvorsitzender Jürgen Guse erneut an das Vorhaben der Bahn, die IC-Verbindungen auf der Schwarzwaldbahn zu streichen und erklärte: "Es passt nicht ganz, wenn es heißt: Die Bahn fährt aus der Talsohle und bei uns baut man die Angebote ab." Erneute Proteste würden aber wahrscheinlich keinen Erfolg haben, meinte Guse: "Jetzt ist das Land Baden-Württemberg gefordert, zu kompensieren, was die Bahn dort abbaut."

Er erinnerte an die Verkehrsprognose des Bundes für 2030, die 43 Prozent mehr Güterverkehr und 19 Prozent mehr Personenverkehr auf der Schiene sowie 29 Prozent Zunahme der LKW auf den Straßen voraussagt. "Wir müssen uns nach wie vor für unsere Straßen einsetzen, aber auch für den Schienenverkehr", so der Verbandsvorsitzende. Im Rahmen des neuen Angebotskonzeptes des Landes seien bereits Teile der Netze neu ausgeschrieben worden. In der ersten Runde waren die Stuttgarter Netze dran und der Ringzuge nur am Rand betroffen, nämlich im Raum Rottweil, hieß es aus den Reihen der Verbandsversammlung. "Wenn die Schwarzwaldbahn und der Ringzug dann dran sind, dann geht es ans Eingemachte, wenn die Schwarzwaldbahn und der Ringzug in die Ausschreibung kommen."

Fritz Link (CDU) erklärte, die Programmsätze des Landes seien auf sehr abstraktem Niveau formuliert. Es werde sich zeigen, welchen Mehrwert die Region zu erwarten habe, wenn entsprechende Forderungen gestellt würden.

Thomas Engeser (Freie Wähler) sagte, bisher handele es sich beim "Zielkonzept 2025" des Landes um eine "Werbebroschüre" des Verkehrsministeriums. "Es liegt an uns, das zu unterfüttern und unsere Forderungen zu postulieren."

Anton Knapp (SPD), Gastgeber der Sitzung, die im Hüfinger Rathaus unter den Zeichen des herannahenden Stadtbächlefestes stattfand, welches er als Hüfinger Glanzlicht hervorhob, meinte: "Wir dürfen uns nicht zu viel Zeit lassen."

Es war die letzte Sitzung des Planungsausschusses des Regionalverbandes in der bisherigen Form. 50 Prozent der bisherigen Mitglieder werden der neuen Verbandsversammlung, die sich noch konstituieren muss, nicht mehr angehören.