Projekt "Modellregion für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum" im Regionalverband

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). "Toll, dass wir 219 000 Euro Zuschuss bekommen haben", erklärte Jürgen Guse, Vorsitzender des Regionalverbandes, über den Förderbescheid des Landes zum Projekt "Modellregion für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum". Letzteres sei im Prinzip aus dem regionalen Klimaschutzkonzept erwachsen, wo die Verbandsversammlung beauftragt worden war, "am Thema Mobilität zu bleiben." Gemeinsames Auftreten ermögliche viele Chancen, gehört zu werden, sagte Guse. Die Region eigne sich mit Ringzug, Schwarzwaldbahn und Donaubahn besonders für ein solches Konzept, und auch im Hinblick auf Elektromobilität bestehe durchaus Bedarf. 365 000 Euro soll das Konzept insgesamt kosten, und auch der Regionalverband wird seinen Anteil bereitstellen. Schon 15 "qualitativ hochwertige" Bewerbungen gibt es für die Stelle des Geschäftsführers, die vermutlich zum 1. Oktober besetzt werden kann. Einzelne Initiativen, wie zum Beispiel Car Sharing in Bad Dürrheim und ein weiteres Projekt in St. Georgen, sollen in das Mobilitätskonzept einfließen, sagte Guse. Zunehmend sei die Verbindung zwischen Individualverkehr und öffentlichem Personennahverkehr im ländlichen Raum wichtig, betonte Verbandsdirektor Marcel Herzberg.

Fritz Link (CDU) sagte, die Optimierung des Berufspendlerverkehrs sei das zentrale Thema. Schließlich habe die Region die zweithöchste Pendlerdichte nach dem Raum Stuttgart. Link betonte, dass man jetzt nicht das schon gut ausgestattete Oberzentrum in den Fokus nehmen solle, sondern gerade strukturschwache Teilbereiche des Schwarzwaldes, wo man Probleme habe, Fachkräfte zu finden, weil es Mobilitätsprobleme gebe.

Dieses Thema griff auch Robert Strumberger (CDU) auf und sagte, dass man das Thema Berufspendler ernster nehmen müsse, weil die Bevölkerung im Raum Schwarzwald, insbesondere in Furtwangen und Vöhrenbach, zurückgehe.

Anton Knapp (SPD) erklärte, das Gießkannenprinzip sei noch nie besonders effektvoll gewesen und bedauerte, dass die Handwerkskammer bei der Finanzierung nicht mitmache. Jürgen Guse meinte: "Die Handwerkskammer ist ideell dabei, bei einzelnen Projekten dürfen wir anklopfen."

Einstimmig beschloss die Versammlung, die Verbandsverwaltung zu beauftragen, das Projekt gemeinsam mit den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar sowie der IHK umzusetzen.

Begrüßt wurde außerdem, dass das Konzept außerhalb der Initiative Regio Win einen Zuschuss erhalten habe, so dass andere Projekte dort nun vielleicht größere Chancen hätten.