Schule: Großteil der Schüler kommt von auswärts / Vögtle stößt Debatte über die Finanzierung an

Millionen hat die Stadt Hüfingen in den Ausbau der Lucian-Reich-Schule investiert. Die Gemeinschaftsschule gilt als Vorzeigeobjekt. Nicht nur in baulicher, sondern auch aus pädagogischer Sicht.

Hüfingen (jak). Denn Hüfingen war eine der ersten Gemeinschaftsschulen in der Region. Mittlerweile ist der Andrang so groß, dass nicht nur alle Jahrgangsstufen dreizügig sind, sondern auch Schüler abgelehnt werden müssen. Denn mehr Schüler kann das Gebäude trotz zahlreicher Umbauten einfach nicht aufnehmen. Entsprechend stolz sind die Hüfinger Gemeinderäte auf ihre Vorzeigeschule.

Natürlich nutzen nicht nur Hüfinger Kinder die Einrichtung. 151 Schüler pendeln von auswärts ein und somit haben 55 Prozent der Kinder ihren Wohnsitz nicht in Hüfingen oder einem der Ortsteile. Allein aus den Nachbarstädten Donaueschingen, Bräunlingen und Blumberg kommen 151 Kinder.

Doch viele auswärtige Kinder veranlassten Sigmund Vögtle zu einer finanziellen Überlegung: "Wir haben jetzt umfangreiche Finanzmittel in die Schule gesteckt", so der SPD-Stadtrat. Das könnte man nicht von allen Kommunen sagen. So manch eine hätte die Entwicklung der Ganztagsschule und der Gemeinschaftsschule verschlafen oder aus parteiideologischen Gründen nicht angestrebt. Ob diese Kommunen nun einen finanziellen Ausgleich an die Stadt Hüfingen zahlen, dass ihre Kinder in Hüfingen die Gemeinschaftsschule besuchen?

Ganz anderer Meinung war CDU-Fraktionssprecher Franz Albert: Man müsste auch berücksichtigen, dass es auch Hüfinger Kinder gibt, die eine auswärtige Schule besuchen, wie die Donaueschinger Realschule oder das Fürstenberg-Gymnasium. "Wir haben im Moment eine sehr gute Schule", so Albert. Allerdings dürfte auch nicht vergessen werden, dass, wenn der Ruf der Gemeinschaftsschule einmal nicht mehr so gut sein sollte, dann in Hüfingen die Klassenzimmer wieder leerer werden könnten.

Und Adolf Baumann, Fraktionssprecher des Dreibündnisses FW/FDP/UWV, erinnerte daran, dass Hüfingen von der Schließung der Werkrealschule in Bräunlingen profitiert habe. "Wir sollten nicht mit einem allzu spitzen Bleistift rechnen", fordert Albert. Schließlich wäre es für Hüfingen ohne Bräunlingen schwer geworden, überhaupt eine Gemeinschaftsschule genehmigt zu bekommen.

"Wir bekommen vom Land pro Schüler eine Zuweisung", so Bürgermeister Michael Kollmeier. Den Rest zahle die Stadt Hüfingen. Lediglich für die Ganztagesbetreuung würden mit anderen Kommunen Verträge über einen finanziellen Ausgleich bestehen.

Aktuell werde zwar für alle Schüler gezahlt, doch nicht jeder dieser Verträge hätte wohl auf Dauer Bestand. "Wir beobachten das gemeinsam mit der Schulleitung. Schließlich lesen wir unsere eigenen Statistiken", macht Kollmeier deutlich.