Kunsthistorikerin Ursula Köhler vor Porträtzeichnungen von Johann Nepomuk Heinemann. Fotos: Mateusz Budasz Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtmuseum: Ariane Faller-Budasz führt durch die aktuelle Ausstellung

Hüfingen. Eine Führung mit Ariane Faller-Budasz durch die aktuelle Ausstellung des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen findet am Sonntag, 12. Februar, um 15 Uhr statt.

Anlässlich des 200. Geburtstages zweier bedeutender Mitglieder des Hüfinger Künstlerkreises aus dem 19. Jahrhundert – Lucian Reich der Jüngere und Johann Nepomuk Heinemann – wurde die Ausstellung "Weggefährten" konzipiert, die sowohl die gemeinsamen Projekte der Freunde und Kollegen als auch deren grundsätzliche bildnerische Verwandtschaften und Gegensätze beleuchtet und Gemälde und Zeichnungen von Lucian Reich sowie Lithografien, Fotografien und Holzschnitzarbeiten von Johann Nepomuk Heinemann in einem neuen Kontext präsentiert.

Lucian Reich der Jüngere, geboren am 26. Februar 1817, gestorben am 2. Juli 1900, besuchte von 1833 bis 1836 die Malklasse des Städelschen Instituts in Frankfurt am Main, 1837 folgte ein Studienaufenthalt in München.

Im Jahr 1840 erhielt er das badische Staatsstipendium, das ihm einen erneuten zweijährigen Aufenthalt in München ermöglichte. In späteren Jahren war Lucian Reich Gehilfe von Moritz von Schwind bei der Ausmalung der Kunsthalle Karlsruhe.

Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Hüfingen schuf er ab 1850 Uhrenschildentwürfe, darunter die bekannte "Mustermappe für Uhrenschildmaler" gemeinsam mit Johann Nepomuk Heinemann, mit dem er auch zahlreiche Bücher schuf, darunter "Hieronymus – Lebensbilder aus der Baar und dem Schwarzwalde". Von 1855 bis 1889 arbeitete er als Zeichenlehrer im Lyceum Rastatt, während dessen fertigte er Gemälde für verschiedene Kirchen an. 1896 erschien die Autobiografie "Blätter aus meinem Denkbuch", nur ein Jahr später die volkstümlichen Erzählungen "Novellen und Skizzen".

Johann Nepomuk Heinemann, geboren am 30. Mai 1817, gestorben am 22. Februar 1902, absolvierte zunächst eine Lehre als Uhrenschildmaler in Neustadt, anschließend machte er eine Ausbildung zum Lithografen bei Carl Keller in Donaueschingen.

Während seines Studienaufenthaltes in München in den 1840er Jahren fand er Arbeit bei dem berühmten Lithografen Franz Seraph Hanfstaengl. Nach der Eröffnung einer eigenen Lithographiewerkstatt in Hüfingen fand die Zusammenarbeit mit Lucian Reich der Jüngere in zahlreichen gemeinsamen Publikationen ihren Höhepunkt, bevor Heinemann sich in den 1860er-Jahren dem Schwerpunkt Fotografie zuwandte.

Auch in diesem Metier war er sehr erfolgreich und galt als einer der Pioniere der Fotografie in Deutschland. Im späten Lebensabschnitt widmete sich Johann Nepomuk Heinemann vorrangig dem Holzschnitzen.