Magu: Firma plant Blöcke für 84 Personen

Hüfingen (gvo). Wohin mit den vielen Flüchtlingen? Bund, Länder, Kreise und Kommunen suchen fieberhaft nach Unterkünften.

Während der Nachbarstadt Donaueschingen beispielsweise wegen der Einrichtung einer Erstaufnahmestelle in der Kaserne und für die Fortsetzungsunterbringung in den lange leer stehenden früheren Soldatenwohnungen überproportional viele Flüchtlinge zugeteilt wurden, ist die Lage in den Nachbarstädten – auch wegen der Pufferfunktion Donaueschingens – noch relativ entspannt. Die Hochrechnungen beim Landkreis machen aber klar, dass sich daran spätestens im kommenden Jahr etwas ändern wird.

Hüfinger Gemeinderat befasst sich heute mit dem Bauantrag

Der Hüfinger Gemeinderat wird sich am heutigen Mittwoch um 19 Uhr (wegen des Wasserschadens in der Mensa zunächst in der Lucian-Reich-Schule und anschließend im Rathaussaal) mit der Thematik befassen. Denn Bauelementehersteller Stefan Günthner (Magu) will auf seinem Werksareal im Dreiangel (Bräunlinger Straße) in Kooperation mit dem Landkreis zwei Wohnblöcke mit je acht Wohneinheiten für 84 Personen errichten. Ein Bauantrag wurde gestellt.

Günthner hat im Vorfeld das Gespräch mit der Nachbarschaft gesucht. "Es waren nicht alle begeistert", doch strikt gegen das Projekt sei keiner gewesen, meinte Günthner gestern. Er werde mit den Gebäuden einen Beitrag zur Unterbringung der Flüchtlinge leisten, ganz uneigennützig, gibt er zu, mache er das aber nicht. Er möchte angesichts der entstehenden Wohnungsnot zeigen, dass man neuen Wohnraum wirtschaftlich und schnell bauen könne.

Gemeinde muss bis zum Jahresende weitere Menschen aufnehmen

In Hüfingen hat die Stadt 2014 derzeit nur den ehemaligen Löwen in der Hauptstraße gemietet. Hier können bis zu 20 Personen untergebracht werden. "Derzeit dürften es 18 sein, die aus Pakistan und Eritrea stammen", sagt Hauptamtsleiter Horst Vetter.

Die Zahl ändere sich aber ständig, weil die Bewohner natürlich auch ausziehen dürften. Klar sei, dass Hüfingen bis zum Jahresende – nach derzeitigem Stand – weitere 14 Flüchtlinge aufnehmen müsse, weshalb man schon ein Objekt für acht bis zehn Personen in der Hüfinger Hohenstraße erworben habe. "Hier wären wir zu besseren Integration froh, wenn wir Familien zugewiesen bekämen", meint Vetter.

Eine weitere Bleibe wäre die Lehrerwohnung in Mundelfingen, um das Soll an Aufnahmen zum Jahresende erfüllen zu können. Vom Projekt der Firma Magu und Kreis würde die Stadt auch profitieren. Denn zur Hälfte würde die Flüchtlingszahl der Kommune angerechnet, so der Hauptamtsleiter.